Seit nunmehr rund fünf Jahren gibt es Elbmelancholie. Was für eine lange Zeit! In den Jahren hat sich Elbmelancholie immer wieder gewandelt. Angefangen hat alles als Blog mit journalistischem Anspruch, dass vier Personen gemeinsam betrieben. Dann kamen nach und nach Autoren hinzu. Mit ihnen erschlossen wir neue Themen und zum Teil auch Rubriken. Berichte von Ausstellungen oder Konzerten, Spielberichte von den Hamburg Towers und dem Handball-Sportverein Hamburg, Konzerttipps und später Veranstaltungstipps, Wochenrückblicke.
Von der Arbeit für Elbmelancholie konnte leider nie wirklich jemand leben. Für einige war die Mitarbeit ein Hobby, für andere eine Visitenkarte ihrer journalistischen Arbeit. Das bedeutet freilich auch: Andere Dinge gingen stets vor. Deshalb ist Elbmelancholie ein bisschen wie Hamburg selbst: Menschen kommen dazu, andere gehen weg. Im Laufe der Zeit haben viele Autorinnen und Autoren schweren Herzens ihren Rückzug bei uns erklärt. Viele zogen aus beruflichen Gründen in andere Städte, auch zwei Autorinnen des Gründungsteams. Andere leben zwar noch in Hamburg, haben jedoch keine Zeit mehr, sich regelmäßig einzubringen.
In der Vergangenheit haben wir manchmal versucht, gezielt Ersatz für einige Abgänge zu finden, um bestehende Themen weiter betreuen zu können. Aber auch das kostet Zeit und Mühe und war nur selten erfolgreich. Aktuell wird Elbmelancholie im Wesentlichen von zwei Personen aus dem Gründungsteam betreut, wobei Inga nicht immer in Hamburg ist und Andreas seit diesem Jahr zusätzlich zu seiner bezahlten Arbeit stark im von ihm mitgegründeten Laufsport-Verein hamburg running engagiert ist.
Mit anderen Worten: Es ist an der Zeit, dass sich Elbmelancholie einmal mehr neu erfindet.
Wir haben deshalb schweren Herzens beschlossen künftig auf alle regelmäßigen Rubriken zu verzichten. Keine Wochenrückblicke mehr, keine Veranstaltungstipps und leider auch keine Spielberichte mehr – zumindest keine regelmäßigen. All diese Dinge wurden zuletzt immer mehr zum Muss. Am Sonntag muss der Wochenrückblick geschrieben werden, am Monatsende müssen die Veranstaltungstipps fertig sein. Am Tag X muss jemand zum Ligaspiel.
Wer unsere Seite aufmerksam beobachtet, wird sich fragen: Erscheint denn dann überhaupt noch was auf Elbmelancholie? Denn tatsächlich waren unsere Wochenrückblicke und Veranstaltungstipps zuletzt fast die einzigen Beiträge, die online gingen. Wir wollen Elbmelancholie aber keineswegs beerdigen, sondern wieder freier gestalten. Wir wollen weniger Muss und mehr Kann. Wir wollen weniger zusammenfassen, was andere geschrieben haben oder ihr auch woanders lesen könnt und mehr Exklusives schaffen.
Ja, künftig wird es weniger Beiträge bei Elbmelancholie geben. Wie viele es pro Monat sein werden, wissen wir selbst nicht. Vermutlich wird die Zahl auch noch deutlicher schwanken als bisher. Voraussichtlich werden die Beiträge, die erscheinen, länger sein als bisher. Aber wenn wir glauben, in wenigen Worten etwas erzählen oder kommentieren zu können, dass euch interessiert und uns unter den Nägeln brennt, werden wir auch das tun.
Elbmelancholie wird also wieder persönlicher, wird wieder mehr zu einem Blog. Unsere Autorinnen und Autoren melden sich nicht zu Wort, weil es Sonntag ist, sondern weil sie euch etwas erzählen wollen. Und natürlich stehen wir weiter auch für Interessierte offen, die bei uns ihre Geschichten mitteilen möchten. In unseren Social Media Kanälen werden wir zudem häufiger auf interessante Beiträge anderer hinweisen.
Fünf Jahre sind eine lange Zeit. Vieles ist seitdem passiert: In Hamburg genauso wie in unseren Leben. Dem wollen wir Rechnung tragen. In diesem Sinne: Elbmelancholie ist tot – es lebe Elbmelancholie.
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