Hamburg ist ja zum Glück eine bunte Stadt. Diese Woche war sie das besonders. Zur Pride-Week gab es wieder viele Veranstaltungen der LGBT-Community. Höhepunkt war einmal mehr das Straßenfest am Wochenende rund um die Binnenalster und die CSD-Parade am Samstag. Rund 15.000 Personen nahmen teil, zehn Mal so viele schauten noch zu. Grund zum Feiern gab natürlich die vor kurzem beschlossene Ehe für Alle.
Pride – stolz – sein darf Hamburg auch auf seine Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst. Die Wahlhamburgerinnen des HSV setzten sich ein Jahr nach ihrem Olympiasieg nun auch in Wien bei der WM durch und wurden somit Weltmeisterinnen. Der Titel kam trotz des Erfolgs im vergangenen Jahr etwas überraschend, da beide Spielerinnen in der Vorbereitung mehrfach verletzt waren, so dass beide nur wenig zusammen trainieren geschweige denn spielen konnten.
Weniger stolz ist Hamburg sicher auf seinen Kontostand. Während die meisten Bundesländer im vergangenen Jahr Schulden abbauen konnten, wuchsen sie in Hamburg und Schleswig-Holstein – in Hamburg gar um 7,8 Prozent. Insgesamt hat Hamburg nun rund 31 Milliarden Euro Schulden. Grund für den Anstieg ist die HSH-Nordbank, wo Hamburg und Schleswig-Holstein für faule Kredite einspringen müssen.
Ob man als Hamburger stolz oder eher peinlich berührt sein soll ob der Roten Flora, darüber scheiden sich die Geister. Auch um die Frage, wie nach den Randalen rund um den G20-Gipfel mit dem potentiellen Anlaufpunkt für Linksextremisten umgegangen werden soll, gibt es Uneinigkeit. Die Mopo beschrieb diese Woche vier Optionen, die die Stadt nun habe. Neben einer Räumung bestünde die Möglichkeit einer Hausdurchsuchung – beides wäre wohl mit Widerstand verbunden.
Als weitere Möglichkeiten nennt die Mopo eine Steuerrazzia, da die Besetzer offenbar seit 1989 trotz Veranstaltungen wie Konzerten noch keine Steuern gezahlt haben – oder sogar Verhandlungen, die zum Beispiel dazu führen könnten, dass die Besetzer einen echten Mietvertrag unterzeichnen. Zusammengefasst bewegt man sich also zwischen potentieller Eskalation und Zugeständnissen – mit denen sich die Stadt erpressbar zeigen würde. Die Pläne der Steuerfahndung jedenfalls scheinen halbwegs konkret. Vorsichtshalber werden in der Flora schon Rechnungen vernichtet, berichtet die Welt. Die schreibt ferner noch, wie es derzeit um die Geschädigten der Krawalle bestellt ist.
Kommen wir zurück zum Thema Stolz: Das sind nämlich auch die Kicker von Altona 93. Am Dienstagabend spielten sie in einem Freundschaftsspiel gegen den englischen Erstligisten West Ham United – und konnten ein 3:3 Unentschieden erreichen. Stolz sind übrigens auch wir – auf unsere Veranstaltungstipps für den August, in die sich auch jetzt noch ein Blick lohnt, sofern noch nicht geschehen. Sicher findet ihr darin auch etwas für die kommende Woche. In die wünschen wir euch jedenfalls einen guten Start.