Momente wie dieser

Bild: Andreas Grieß
Wochenrückblicke

Es gibt nicht nur schöne Momente in dieser Stadt. Leider sind es vielmehr negative Ereignisse, mit denen Hamburg in letzter Zeit bundesweit in die Schlagzeilen kommt. So auch am Freitag, als es in Barmbek eine Messerattacke gab. Über die Motive des Täters gibt es bislang keine klaren Aussagen, so dass wir alle sicher gut damit fahren, nicht voreilig Schlüsse zu ziehen oder ein Urteil zu fällen. Klar wurde uns allen aber einmal mehr: Wir sind verwundbar. Und das werden wir immer sein, selbst ein totalitärer, sich abschottender Polizeistaat, den keiner wollen kann, würde daran nichts ändern. Das Schöne an Hamburg ist, dass es bei fast jedem tragischen Ereignis auch etwas Hoffnungsstiftendes gibt, das es zu berichten gibt. So auch dieses Mal: Es waren einfache Passanten, die den Täter aufhielten.

Von der Tat hatten am Freitag viele sicher noch nichts gehört, als sie sich entschlossen, einen entspannten Abend auf dem Sommerdom zu genießen. Der öffnete nämlich an just jenem Freitag. Glücklicherweise war das einzige, dass einem gelungenen Abend dort im Weg stand das unbeständige Wetter. Direkt neben dem Dom steht das Millerntor. Dort wurde am Freitag nicht gekickt. Die Hausherren waren aber in der Ferne im Einsatz. Einen ersten Schritt für eine Saison, in der der FC St. Pauli nicht wieder etwas mit dem Abstiegskampf zu tun haben will, machte er in Bochum. Beim dortigen VfL eröffneten die Kiezkicker die neue Saison in der zweiten Liga – und gewannen durch ein Tor von Buchtmann in der 65. Spielminute mit 1:0.

Nicht nur der FC St. Pauli, auch zwei Hamburger Unternehmen wollen Fortschritte machen. In diesem Fall sind es technische Innovationen, auf die gesetzt werden. Die Hochbahn stellte diese Woche einen neuen Service vor, mit dem sich Kunden über die Messenger WhatsApp oder Telegram über größere Störungen auf den U-Bahn-Linien informieren lassen können. Für jede der vier Linien gibt es dabei einen eigenen Ticker.

Auch die Haspa setzt weiter auf mobile Anwendungen. Diese Woche präsentierte sie ihre neue App Kiekmo, mit der in Ottensen und Eimsbüttel Schließfächer genutzt werden können. Außerdem gibt es Nachrichten und bald eine Art Schwarzes Brett. Mehr zu der App haben wir bereits am Donnerstag geschrieben.

Kommen wir zum Abschluss noch einmal auf das Thema. Ja, den G20-Gipfel. Mittlerweile liegt die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Polizisten bei 49, wie mehrere Medien in der Woche berichtet haben. In den meisten Fällen, konkret in 41, lautet der Vorwurf Körperverletzung im Amt. In den weiteren Fällen werden unter anderem Bedrohung, sexuelle Belästigung, Beleidigung oder Verletzung des Dienstgeheimnisses vorgeworfen. Sechs der Ermittlungen wurden von internen Ermittlern eingeleitet, die übrigen 43 beruhen auf Anzeigen von außen. Auch gegen gewalttätige Demonstranten wird weiter ermittelt. Die Person, die Hubschrauberpiloten mit einem Laser geblendet haben soll, sitzt beispielsweise weiter in Untersuchungshaft.

Bei all der Gewalt wünschen wir uns und euch für den Start in die neue Woche vor allem eines: ein Bisschen Frieden.

Über

Andreas kam 2010 zwei Monate für ein Praktikum nach Hamburg. Im Sommer 2012 kehrte er nach abgeschlossenem Studium zurück, um hier als Journalist zu arbeiten. Twitter: @youdazandreasgriess.de Redaktionsleiter von Elbmelancholie

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