Haspa macht weiter in Digital-Apps – und Schließfächer

Foto: Pressefoto/Haspa
Netzleben

Was immer das nächste große Ding ist – Banking scheint es nicht zu sein. Jedenfalls startet die Haspa nach AINO innerhalb weniger Monate nun bereits den zweiten Ballon in die Appsphäre. Heute launcht sie offiziell ihr neues Angebot Kiekmo – samt dazugehöriger, gleichnamiger Apps.

Herzstück des neuen Angebots sind: Schließfächer. In den Stadtteilen Ottensen und Eimsbüttel gibt es an insgesamt neun Standorten nun rund 100 solche Fächer in Haspa-Filialen. Die Schließfächer sollen laut Pressemitteilung zwar rund um die Uhr zugänglich sein – gleichzeitig wird in den Geschäftsbedingungen jedoch darauf hingewiesen, dass die Schließfächer sich innerhalb der Haspa-Filialen befinden und diese jeweils Öffnungszeiten haben.

Mit den Schließfächern will die Haspa an Sharing-Angebote wie Stadtrad und Carsharing anknüpfen. So sollen die Fächer nämlich nicht nur der Aufbewahrung dienen, sondern auch zum Tausch oder zur Übergabe geeignet sein, indem der Nutzer den jeweiligen Öffnungscode weitergeben kann. Sollte das Angebot gut angenommen werden, will die Haspa es auf ganz Hamburg ausweiten.

Doch wie bereits bei AINO setzt die Haspa auch auf redaktionelle Inhalte. In der App finden Nutzer Veranstaltungen und Nachrichten aus ihrem Bezirk. Letztere kommen vor allem über Medienpartner wie Szene Hamburg und die Eimsbütteler Nachrichten. Ab voraussichtlich August soll zudem eine Art Schwarzes Brett in die App integriert werden.

„Mit kiekmo wollen wir einen Beitrag für eine aktive Nachbarschaftskultur in Hamburg leisten“, lässt sich Haspa-Marketingleiterin Maren Ullrich zitieren. Und weiter: „Das Angebot passt hervorragend zu unseren neuen Filialen, die wir derzeit zum Nachbarschaftstreff ausbauen.“ Die Anzahl der Filialen wird andererseits jedoch aktuell deutlich reduziert. Weil immer weniger Menschen für ihre Bankgeschäfte in eine Filiale gehen, versucht die Haspa mit neuen Wegen nun Kundenkontakte herzustellen.

Die Schließfächer und ein digitales Schwarzes Brett könnten dafür ein interessantes Angebot sein. Ob viele Personen über eine Schließfach-App zudem Nachrichten konsumieren wollen, bleibt indes fraglich. Ähnlich wie schon bei AINO möchte man der Haspa zurufen: Eine schlankere, funktionale App, ist vielleicht mehr. Andererseits: Menschen mit Journalismus in Kontakt zu bringen, ist gerade in den aktuellen Zeiten auch keine schlechte Idee.

Über

Andreas kam 2010 zwei Monate für ein Praktikum nach Hamburg. Im Sommer 2012 kehrte er nach abgeschlossenem Studium zurück, um hier als Journalist zu arbeiten. Twitter: @youdazandreasgriess.de Redaktionsleiter von Elbmelancholie

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