Sonntag startet der 32. Hamburg Marathon

Bild: Haspa Marathon Hamburg
Sport

Die blaue Linie auf der Straße ist bereits seit einigen Tagen zu sehen, vor den Messehallen – in denen im Sommer der G20-Gipfel stattfindet – sind die Absperrungen bereits aufgebaut: In Hamburg ist es wieder Marathon-Zeit. Am Sonntag wird um 9 Uhr die nunmehr 32. Auflage des Hamburg Marathons gestartet. Bereits zehn Minuten eher gehen die Handbiker und Rollstuhlfahrer auf die Strecke. Schon am Samstag wird „Das Zehntel“ gestartet. Das ist ein traditioneller Kinder- und Jugendlauf, bei dem es, wie der Name schon sagt, über ein Zehntel der Marathon-Distanz geht.

Für den Marathon sind insgesamt rund 16.000 Läuferinnen und Läufer gemeldet. Dazu kommen einmal mehr rund 7.000 Läuferinnen und Läufer in den beliebten Staffeln, bei denen sich vier Teilnehmer die Marathondistanz teilen. Die einzelnen Streckenabschnitte sind dabei unterschiedlich lang. Der Stab wird am Jungfernstieg, sowie zweimal im Norden gewechselt. Erstmals gibt es auch ein sogenanntes „Women’s Race“ bei dem sich zwei Frauen die Marathondistanz aufteilen.

Männer greifen Streckenrekord an

Das Hauptinteresse liegt aber naturgemäß auf dem traditionellen Rennen. Die Spitze wird dabei einmal mehr von Läufern aus Afrika geprägt sein. Der Olympiasieger von 2012 in London, Stephen Kiprotich aus Uganda, will unter 2:06 Stunden laufen. Konkurrenz bekommt er von Tsegaye Mekonnen aus Äthiopien. Der 21-Jährige hat eine persönliche Bestzeit von 2:04:32 Stunden – mit einer besseren Meldezeit trat noch niemand beim Hamburg Marathon an. Zuletzt machten Tsegaye Mekonnen jedoch Verletzungen zu schaffen.

Auch sein Landsmann und Namensvetter Tsegaye Kebede, dessen Bestzeit mit 2:04:38 Stunden nur minimal langsamer ist, konnte zuletzt nicht an seine Bestform heranreichen, will dies in Hamburg aber erneut probieren. Mit Tadese Tola steht ein weiterer Mann aus Äthiopien mit einer Bestzeit von unter 2:05 Stunden am Start. Der Streckenrekord von 2:05:30 Stunden aus dem Jahr 2013 könnte also fallen.

Verletzungsbedingte Absagen zweiter Top-Stars

Bei den Frauen wird die im Vorjahr aufgestellte Bestzeit von 2:21:55 Stunden wohl nicht fallen. Klare Favoritin auf den Sieg ist hier die Portugiesin Jessica Augusto. Sie hat eine Bestzeit von 2:24:25 Stunden und gibt das Ziel aus, den portugiesischen Landesrekord von 2:23:29 zu brechen. Gespannt sein darf man auf das Debüt der Kenianerin Viola Kibiwo. Ihren Start absagen musste die Favoritin, Tiki Gelana aus Äthiopien, die 2012 Olympia-Siegerin wurde.

Wegen Verletzungsproblemen nicht am Start sein wird auch der deutsche Spitzenläufer Philipp Pflieger. Aus nationaler Sicht beschränkt sich das Interesse an der Spitze am Sonntag daher auf die Frauen, wo Mona Stockhecke dabei ist. Sie will erstmals unter 2:30 Stunden bleiben und im Idealfall die WM-Norm von 2:29:30 Stunden attackieren. Da sie für den Promo-Verein des Marathons, das LT Haspa Marathon Hamburg läuft, wird sie wohl auch schnellste Hamburgerin werden. Bei den Männern ist Mourad Bekakcha (hamburg running) wie bereits in den Vorjahren Favorit auf den Landesmeistertitel.

Einschränkungen für den Verkehr

Auch wenn das Wetter dieses Mal keine Idealbedingungen verspricht, erwarten die Veranstalter rund um die Strecke wieder tausende Zuschauer. Allen voran an den Landungsbrücken und auf den letzten Kilometern ab dem Klosterstern werden sich diese ballen. Viele Sportvereine, Geschäfte und sonstige Gruppen laden zudem an verschiedenen Punkten des Kurses zum gemeinsamen Anfeuern an. Aufgrund der Straßensperrungen kann es zudem zu vielen Einschränkungen im Verkehr kommen.

An der Messe sind die Straßen zum Teil von Freitag bis Montag gesperrt. Entlang der Strecke sind die Sperrzeiten unterschiedlich. Der Beginn der Strecke entlang der Elbe ist voraussichtlich ab 8:30 Uhr bis ca. 12 Uhr dicht, in der Innenstadt und östlich der Elbe wird es bis 13 Uhr beziehungsweise 14:30 Uhr dauern, bis man mit dem Auto wieder fahren darf. Der Bereich westlich der Alster wird erst nach 9 Uhr gesperrt, dafür aber bis in den Nachmittag frei gehalten.

Leider auch zur Realität gehört, dass eine solche Veranstaltung mittlerweile nur mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden kann. Es wird also zusätzliche Sperrungen und Hindernisse geben. Absolute Sicherheit kann natürlich dennoch niemand garantieren. Anwohner und Zuschauer sollten sich aber auf Einschränkungen einstellen, die zum Teil bereits am Samstag beginnen.

Über

Andreas kam 2010 zwei Monate für ein Praktikum nach Hamburg. Im Sommer 2012 kehrte er nach abgeschlossenem Studium zurück, um hier als Journalist zu arbeiten. Twitter: @youdazandreasgriess.de Redaktionsleiter von Elbmelancholie

Schreibe einen Kommentar


Captcha: Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.