Bei den Hamburg Towers stand Samstagabend das letzte Spiel der Hauptrunde an. Gegen die Gäste von Ehingen Urspring wollten die Hamburger einen versöhnlichen Saisonabschluss hinlegen. Und das gelang ihnen auch. In der mit 3.400 Zuschauern ausverkauften Inselparkhalle siegten die Towers zum Abschluss mit 88:78. Für die Playoffs hat es in dieser Saison für die Towers dennoch knapp nicht gereicht. In der Tabelle landen sie auf Platz 9.
Eine schwierige und holprige Towers-Saison ging heute zu Ende. Und holprig sollte auch der Anfang des letzten Spiels werden. Die Towers kommen nur mühsam in die Partie. Zwar liegen sie nach knapp zwei Minuten durch einen Dreier von Camphor zum 5:4 erstmals in Führung. Doch diese hält nicht lange. Ehingen Urspring schließt einen Angriff nach dem nächsten erfolgreich ab und zieht so immer weiter davon. Nach knapp fünf Spielminuten liegen die Hamburger mit 7:14 zurück. Doch dann wachen die Towers endlich auf und starten einen regelrechten Sturmlauf. Der 7-Punkte-Rückstand ist in nur 2 Minuten durch einen 8-Punkte-Lauf vergessen. Bis zum Ende des ersten Viertels bauen die Towers ihre Führung weiter auf vier Punkte aus (23:21).
Lars Kamp mit drei Dreiern in Folge
Auch im zweiten Viertel setzten die Towers ihre starke Phase fort. Vor allem Lars Kamp – der die Türme mit drei Dreiern in Folge zur 31:24-Führung vorantreibt. Knapp fünf Minuten vor der Halbzeitpause liegen die Towers nun schon mit zehn Punkte in Führung (34:24). Doch das Team Ehingen Urspring gibt sich nicht auf und kommt zwei Minuten später wieder bis auf zwei Punkte ran (38:36). Bis zur Halbzeitpause bauen die Towers ihren Vorsprung aber wieder bis auf sieben Punkte aus (47:40).
17-Punkte-Führung der Towers
Und auch nach der Halbzeitpause halten die Towers ihr Tempo hoch. Zwischenzeitlich bauen sie ihre Führung sogar bis auf 17 Punkten aus (68:51). Die Gäste scheinen total abgemeldet. Doch dann schalten die Towers einen Gang zurück, lassen Ehingen Urspring dadurch wieder mehr ins Spiel kommen. Die Folge – bis zum Ende des dritten Viertels schrumpft die Führung auf nur noch sieben Punkte (70:63).
In die letzten zehn Minuten gehen die Towers aber wieder mit voller Konzentration rein. Vorne hinweg – wieder Lars Kamp mit einem Dreier. Schon sein siebter Drei-Punkte-Wurf an diesem Abend, wodurch die Nummer Sieben in dieser Partie mit seinen 25 erzielten Punkten Topscorer im Trikot der Towers ist. Und nur kurze Zeit später ist der Vorsprung wieder ausgebaut (78:65). Am Ende gewinnen die Hamburg Towers ihr letzten Spiel in dieser Saison mit 88:78.
„Es war die schlechteste Towers-Saison“
Eigentlich ein versöhnlicher Saisonabschluss. Doch das erklärte Ziel „Playoffs“ wird in dieser Saison verpasst. Towers-Coach Hamed Attarbashi nach dem Spiel: „Rein Punkte-technisch war es die schlechteste Towers-Saison. Wir haben viele knappe Spiele nicht für uns entscheiden können. Irgendwie haben wir in dieser Saison alles Mögliche erlebt – vom ersten Feueralarm bis hin zu einer unfassbaren Verletztenmisere. So viele Verletzte, wie wir hatten, das war schon nicht normal.“
Der Trainer führt fort: „Wir hatten insgesamt viel Pech. Aber wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir mit Anthony Canty den besten deutschen Point Guard der ProA in unseren Reihen haben. Und das macht uns stolz.“ Ob Canty auch in der kommenden Saison im Trikot der Towers spielen wird, ist fraglich. Attarbashi: „Wir wissen, was wir an ihm haben und er weiß, was er an uns hat. Und eins ist klar, wir wollen hier so viele Spieler halten, wie nur möglich.“
Canty: „Der Verein ist mir ans Herz gewachsen“
Auch die Spieler zeigten sich trotz der verpassten Playoffs zufrieden. Vorne hinweg – Topscorer und Mann des Abends – Lars Kamp: „Es war ein schöner Abschluss. Mir wurde gesagt, dass ich einfach aggressiver spielen sollte. Und das habe ich heute gemacht. Wenn der erste Wurf stimmt, dann geht der Rest auch viel besser von der Hand. Wir haben die letzten fünf Spiele einen guten Lauf gehabt. Die Playoffs haben wir schon früher in der Saison verschenkt.“
Auch Anthony Canty zog ein positives Fazit: „Wir wollten die Saison so stark, wie nur möglich abschließen. Und uns damit bei unseren Fans bedanken. Es war eine schwere Saison. Aber es war beeindruckend, wie wir immer zusammengehalten haben und uns nicht aufgegeben haben. Auch wenn wir viele Spiele in dieser Saison mit einem oder zwei Punkten verloren haben.“ Zu seinen Zukunftsplänen äußerte sich Canty nur vage: „Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheiden werde. Ich bin vor knapp zwei Jahren nach Hamburg gekommen. Mein Ziel war es, mich hier aufzubauen und zu meiner alten Stärke zu finden. Dieser Plan ist aufgegangen. Nun muss ich schauen, was für mich das Beste ist. Aber eins ist sicher, der Verein ist mir ans Herz gewachsen.“