Gegen die Baunach Young Pikes sollte am Samstagabend in der Inselparkhalle endlich wieder ein Heimsieg her. Der letzte lag mit dem 86:54-Erfolg gegen Dresden am 03. Dezember schließlich schon ganze sieben Wochen zurück. Zuletzt halfen sogar zwischenzeitliche 20-Punkte-Führungen nicht aus. Doch das alles sollte sich an diesem Abend ändern. Denn vor allem dank einer starken Leistung in den letzten beiden Vierteln konnten die Hamburger und ihre 3250 Fans in der Halle endlich wieder einen Sieg feiern.
In den ersten Minuten kamen die Hamburger scheinbar gut in die Partie. Die ersten beiden Korbleger für die Towers erzielt Raffington. Kurz danach legt Kapitän Ferguson mit einem Dreier nach. Nach zwei Spielminuten ziehen die Towers bereits mit sieben Punkten davon (9:2). Doch schon kurze Zeit später gleichen die Gäste wieder zum 9:9 aus. Nach fünf Spielminuten geraten die Hamburger zum ersten Mal an diesem Abend in Rückstand (11:12) und verlieren in den nächsten Minuten den Faden. Ein Sinnbild für die aktuelle Verfassung der Towers – die achte Spielminute: Erst verwirft Canty einen Dreier, dann gelingt den Towers ein Offensiv Rebound bei dem erst Liyanage und gleich danach auch Raffington unter dem Korb stehend ihre Würfe verwerfen. Das Publikum muss fassungslos zuschauen. Zum Ende des ersten Viertels liegen die Towers mit zwei Punkten zurück (19:21).
Baunachs Nikolic wird zum Problem
Im zweiten Viertel bauen die Gäste aus Baunach den Vorsprung weiter aus (23:28). Towers-Coach Hamed Attarbashi reagiert prompt mit einer Auszeit. Doch auch das will irgendwie nicht helfen. Den Towers gelingt in dieser Phase der Begegnung fast nichts. Vorne pflücken die Gäste den Towers jeden Ball aus den Händen und in der Defense bekommen sie die Gäste – und vor allem deren Point Guard Aleksej Nikolic, der mit 31 Punkten der absolute Topscorer an diesem Abend ist, nicht in den Griff. Die Baunach Young Pikes machen mit den Towers was sie wollen und ziehen nach fünf Spielminuten auf bis zu zwölf Punkte davon (27:39). Auch zur Pause können die Hamburger ihren Rückstand nicht wirklich verkürzen (37:48). Bitter: knapp vier Minuten vor der Halbzeitpause muss Lansdowne verletzt vom Spielfeld humpeln. Der US-Amerikaner ist bei einem Zweikampf unglücklich aufgekommen und umgeknickt. Hamed Attarbashi prognostiziert nach dem Spiel: „Er wird sicherlich länger ausfallen. Wir wissen noch nicht, was er hat. Aber sein Fuß ist ganz dick. Es sieht nicht gut aus.“
Die Aufholjagt der Towers
Nach der Halbzeitpause legen die Towers einen gelungenen Start hin, verkürzen dank Camphors Dreier nach drei Minuten sogar bis auf drei Zähler (47:50). Die Kabinenansprache von Trainer Hamed Attarbashi in der Halbzeitpause scheint gewirkt zu haben. Die Towers spielen jetzt mit mehr Herzblut und Spielfreude. Und vor allem scheinen sie nun den bis dahin grandios mit 25 Punkten aufspielenden Aleksej Nikolic besser in den Griff zu bekommen. Vier Minuten vor Ende des dritten Viertels sind die Towers dann sogar bis auf einen Punkt an den Gästen dran (53:54). Durch zwei Freiwürfe von Wolf gehen die Towers zwei Minuten später wieder das erste Mal seit der fünften Spielminute im ersten Viertel mit 57:56 in Führung.
Mit einem 61:61-Unentschieden geht es für beide Teams in die letzten zehn Spielminuten. Baunach legt vor, doch die Towers ziehen mit und liegen nach drei Minuten mit 70:65 vorne. Zwischenzeitlich kommen die Gäste wieder ran, verkürzen nach fünf Minuten auf einen Punkt Rückstand (75:74). Doch die Towers oder besser gesagt Rob Ferguson und Anthony Canty legen mit jeweils einem Dreier nach und bauen die Führung wieder aus (81:74). Zwei Minuten vor Ende liegen die Towers nach einem Dunk von Raffington mit zehn Punkten vorne (85:75). Am Ende reicht das an diesem Abend endlich wieder für einen Towers-Sieg vor dem eigenen Publikum. Canty setzt mit zwei Freiwürfen zum 91:80 den Schlusspunkt an diesem Abend.
„Es ist eine große Last von den Schultern gefallen“
Canty, der mit seinen 19 erzielten Punkten Topscorer bei den Towers ist, analysiert nach der Partie: „Natürlich freuen wir uns. Nach den beiden letzten Heimniederlagen hatten wir einen großen Rucksack zu tragen. Uns ist eine große Last von den Schultern gefallen. Aber das heute muss man eher als Pflichtsieg sehen, bei dem wir einen kühlen Kopf bewahrt haben. Wir haben zum Ende hin nicht nachgelassen und waren sehr fokussiert.“
Auch Justin Raffington zeigt sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir sind sehr erleichtert. Es war ein Pflichtsieg, den wir in der zweiten Halbzeit vor allem unter dem Korb und mit den Rebounds gewonnen haben. Wir sind alle total motiviert aus der Halbzeitpause gekommen. Keiner war damit einverstanden, wie die erste Halbzeit gelaufen ist. Danach haben wir das Spiel gedreht.“
„In der zweiten Halbzeit haben wir schlauer gespielt“
Towers-Coach Hamed Attarbashi macht vor allem die starke zweite Halbzeit seiner Towers Mut: „Es war ein knappes Spiel bis zum Schluss. Das Ergebnis ist vielleicht sogar etwas zu hoch ausgefallen, wenn man das Spiel betrachtet. Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht, konnten Nikolic nicht so verteidigen, wie wir das vorhatten. In der zweiten Halbzeit war es besser. Da haben wir schlauer gespielt und haben ihn zu Würfen gezwungen, die er nicht gerne machen wollte.“
Nach dem Sieg gegen die Baunach Young Pikes stehen die Towers weiterhin auf dem zehnten Tabellenplatz. Am kommenden Wochenende müssen sie beim Tabellensechsten in Hanau antreten. Am 04. Februar findet dann das nächste Heimspiel statt (19:30 Uhr).