Wir wünschen ein frohes Neues Jahr. Na, fühlt sich bei euch auch alles so grundlegend anders an als 2016? Nein, hm… Das könnte natürlich daran liegen, das irgendwie gar nichts so richtig anders ist. Schon eine der ersten Hamburger Meldungen 2017 klingt so nach 2016. Und 2015. Und 2014. “Verwirrspiel beim HSV” lesen wir heute. Was ist los? Offenbar hat der HSV nun doch endlich einen Sportdirektor gefunden. Jens Todt soll vom Karslruher SC kommen. Der Verein bestätigte bereits, dass er den 46-Jährigen freigebe, nur die schriftliche Fixierung stehe noch aus. Der HSV in Form von Neu-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen dementiert jedoch. Man führe zwar Gespräche, es gebe aber keine Einigung, insbesondere nicht über eine sechsstellige Ablösesumme. Die sei „absurd“. Nachdem der HSV 2016 ausnahmsweise nicht in der Relegation ran musste, wurde in der Hinrunde mal wieder der Trainer entlassen. Auch Didi Beiersdorfer musste gehen.
Auch andere Sportvereine haben uns in dieser Woche beschäftigt, doch dazu später. Kommen wir zunächst zu einem anderen großen Thema des Jahres: Terrorangst. Leider beschäftigte uns in Hamburg auch die mehrfach, wenngleich wir von großen Attacken, wie andere Städte sie erleben mussten, verschont blieben. Erst vor kurzem waren die Spuren aber auch in Hamburg erneut sichtbar: Schwer bewaffnete Polizisten patrouillierten auf den Weihnachtsmärkten. Die wurden zudem durch Betonklötze gesichert, die kurz darauf von Unbekannten bunt bemalt wurden. Der Chef der Firma, die die Klötze der Stadt vermietet hat, bezeichnet sie seit der Aktion als „Kunstobjekte“ und kündigt an, die Steine zu versteigern. Die Erlöse sollen an die Angehörigen der Opfer des Anschlags von Berlin fließen.
Um Geld, das noch fließen soll, geht es auch beim deutschen Rekordhalter im Marathon, Arne Gabius. Der startete bis 2016 für das Laufteam Haspa Marathon Hamburg – und droht nun mit Klage gegen seinen alten Verein beziehungsweise den Ausrichter des Hamburg-Marathons. Grund: Man schulde ihm noch fast 30.000 Euro für die Nutzung seiner Persönlichkeitsrechte zur Bewerbung des Marathons. Und damit sind wir auch schon wieder zumindest indirekt beim Sport und kommen zu zwei anderen Vereinen.
Einen Höhepunkt setzte am zweiten Weihnachtsfeiertag der Handball-Sport-Verein Hamburg. Das hätte man Anfang des Jahres noch nicht gedacht, als die Erstliga-Mannschaft endgültig abgemeldet wurde. In Liga Drei gibt es seit dem Herbst den Neuanfang und der macht Lust auf mehr. Am 26.12. spielte der HSV ausnahmsweise wieder in der Barclaycard Arena. 8.555 Zuschauer kamen, um sich das Drittliga-Spiel anzuschauen, was ein neuer Zuschauerrekord für diese Spielklasse ist und zeigt, wie sehr der Handball Hamburg noch immer interessiert. Der HSV siegte mit 37:32 (17:16) gegen DHK Flensborg, womit die Hamburger weiterhin in ihren Heimspielen unbesiegt sind. Das Spiel stellt einen gelungenen Jahresabschluss für den sich selbst neu erfundenen Verein da, dessen Weg wieder nach oben Gestalt annimmt. Ein Zweiliga-Aufstieg schon 2017 ist möglich. Fast aber noch wichtiger: Die Fans stehen noch immer oder wieder hinter dem Projekt.
Das gilt sicher auch für die Basketballer der Hamburg Towers. Die spielen bereits in der Zweiten Liga und wollen eigentlich gerne mal ins Oberhaus. Dazu fehlt allerdings noch das Geld. Sportlich wird der Aufstieg dieses Jahr wohl auch kein Thema sein. Am Freitag verloren die Jungs knapp gegen Nürnberg. Der Blick in der Tabelle geht daher erst einmal nach unten. Die dritte Playoff-Teilnahme in Folge ist zwar weiter möglich, aber nicht wahrscheinlich. Hauptgrund für die zu vielen verlorenen Spiele ist eine regelrechte Verletzungsseuche, die Trainer Hamed Attarbashi am Freitag auch zwang, klare Worte zu verlieren. Dabei sagte der Coach auch, dass die Towers auf solche Situationen nicht so einfach mit Nachverpflichtungen reagieren könnten.
Hier zeigte sich einmal mehr, dass der Sport in Hamburg gerade finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Neben der Pleite der HSV Handballer und dem Aus für die Erstliga-Volleyballerinnen zeigte dies im Mai auch das Ende der Hamburg Freezers, für die sich kein alternativer Geldgeber finden ließ.
Und 2017? Auch 2017 werden Hamburgs Sportvereine wieder Spiele verlieren, aber sich auch Erfolge feiern können. Im August werden wir erstmal den Iron Man in unserer Stadt erleben. Auch 2017 werden wir wieder über Terror reden, ebenso wie über politische Verantwortung. Im Herbst sind Bundestagswahlen. Ja, auch 2017 werden sicher wieder Prominente sterben. Aber auch Gutes wird erhalten bleiben: Es wird weiter Veranstaltungstipps auf Elbmelancholie geben – die nächsten kommen schon morgen. Es wird Berichte zu den Spielen der Towers und der HSV-Handballer geben. Und einiges mehr. Doch dazu bei Zeiten. Zunächst wünschen wir aber einen guten Start in die erste Woche des Jahres 2017.