Von Eike Henning
Nachdem die Hamburg Towers ihr letzte Heimspiel gegen Chemnitz verloren hatten, konnten sie im am Samstag vor gut gefüllter Halle gegen die Dresden Titans überzeugen und mit dem sechsten Saisonsieg den höchsten Sieg ihrer Vereinsgeschichte einfahren. Nach einem noch ausgeglichenen ersten Viertel zeigte Hamburg das gesamte Spiel über deutlich mehr Konstanz und konnte das zweite und vierte Viertel klar für sich entscheiden.
Die ersten Punkte erzielte DeAndre Lansdowne mit einem spektakulären Dunk und gab damit schon einen Vorgeschmack darauf, was die Fans vom heutigen Spiel erwarten durften. Insgesamt 18 Punkte sollte der Amerikaner am Abend machen und damit nur einen weniger als Anthony Canty, der einmal mehr Topscorer wurde. Im ersten Viertel liefern sich beide Mannschaften einen spannenden und intensiven Schlagabtausch. Es gibt einige gute Offensivaktionen auf beiden Seiten; die zeitgleich guten Defensivleistungen beider Teams führen wiederum zu Ballverlusten auf beiden Seiten. Enosch Wolf leistete sich früh sein erstes unsportliches Foul des Abends. Das zweite und damit die Fahrkarte auf die Bank sollte er sich bereits im zweiten Viertel abholen, was aufgrund einer insgesamt überzeugenden Hamburger Mannschaft jedoch keinen merklichen Einfluss auf das Ergebnis nahm.
Zu Beginn des zweiten Viertels seht es zunächst weiterhin nach einem ausgeglichenen, spannenden Basketballspiel aus, Dresden kann zum ersten Mal in diesem Spiel mit einem Dreier durch Randal Holt die Führung übernehmen. Bis zum Ende der ersten Halbzeit zeigt sich jedoch, warum Hamburg in der Tabelle sechs Plätze vor den Aufsteigern aus Dresden zu finden ist: Die Towers leisten sich im zweiten Viertel einen Turnover, Dresden hingegen sechs. Das Team von Hamed Attarbshi versteht es dieses Mal auch, derartige Fehler in Punkte umzuwandeln. So bauen die Towers die Führung bis zum Ende des zweiten Viertels auf 41:26 aus.
Die Gäste kommen gut aus der Pause
Titants-Coach Liam Flynn, schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben: Schnell holen die Gäste einen Teil ihres Rückstands auf. Das dritte Viertel bleibt aber insgesamt ausgeglichen und endet 19:19. Auch drei Dresdner Angriffe, die aufgrund sehr guter Verteidigungsarbeit durch die 24-Sekunden-Uhr beendet wurden, können die Hamburger nicht nutzen, um das Viertel zu gewinnen. Auf der anderen Seite schaffen es die Dresdner nicht, nach einer Aufholjagd auf den Zwischenstand von 47:43 den Rückenwind beizubehalten.
Einen leichtfertigen Ballverlust der Titanen nutzt Mario Blessing prompt, um den Dresdnern einen Dreier zu servieren. Spätestens ein spektakulärerer Dunk von Lansdowne zum Stand 60:45 bringt die Halle zum Beben. Mit der im Rücken zeigen die Towers im letzten Viertel ihre Überlegenheit und gewinnen selbiges mit 26:9. Dresdner kann erst nach 4:06 Minuten die ersten Punkte erzielen und damit einen rekordverdächtigen 20:0-Lauf der Towers beenden.
Bei streckenweise sehr guten Leistungen fehlte den Dresdnern schlussendlich also die Konstanz, um 40 Minuten mithalten zu können.Und so sprach das Endergebnis eine deutliche Sprache: 86:54. Headcoach Lyam Flinn, der heute sein erstes Spiel als Trainer der Dresdner absolvierte, erkannte die fehlende Konstanz auch als einen wesentlichen Punkt. Nach dem Spiel wies er auf neue Spielsysteme hin, die noch gelernt werden müssten und betonte dabei, dass sein Team große Fortschritte mache.
Towers sind wieder an den Play-Off-Plätzen dran
Auf der anderen Seite lobte Hamed Attarbashi seine Mannschaft dafür, trotz eines zum Ende hin deutlichen Vorsprungs weiter um jeden Ball gekämpft zu haben und so den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte errungen zu haben. Ihm war die Freude darüber deutlich anzumerken; man bedenke die lange Verletzungsserie, welche die Towers bereits die gesamte Saison begleitet. Es habe noch keine Woche gegeben, in der der gesamte Kader gemeinsam habe trainieren können, so Attarbashi.
Wenn die Hamburg Towers es schaffen, die Leistung gegen Dresden auch in den kommenden Spielen abzuliefern und das andauernde Verletzungspech überwinden, dürfen die Fans sich auch in der dritten Saison auf Play-Off-Spiele freuen. Aktuell schließen die Towers mit dem Sieg als Tabellenzehnter auf die punktgleichen Oettinger Rockets auf dem Play-Off-Rang acht auf. Die Rockets spielen am Sonntag jedoch noch gegen Heidelberg.