Wir blicken erneut zurück auf eine ereignisreiche Woche in Hamburg. Die Themen, die die Woche prägten waren das Glück, Flüchtlingsthemen, die Verkehrsinfrastruktur und die deutsche Hauptstadt. Wir schauen genauer hin:
Geflüchtete in Hamburg
Am Samstag protestierten um die tausend Menschen gegen ein Rückführungsabkommen abgelehnter Asylbewerber zwischen der EU und Afghanistan. Hamburg schob bislang niemanden nach Afghanistan ab, es bestünden derzeit aber bereits Pläne hierzu.
Um Abschiebungen für die Personen zu erleichtern, die sich bislang eben diesen unfreiwilligen Ausreisen wiedersetzten wurde am Hamburger Flughafen ein Abschiebezentrum eingerichtet. Auf richterliche Anordnung können dort nun für vier Tage Dauer abgelehnte Asylbewerber kurz vor ihrer Ausreise untergebracht werden – maximal 20.
Ein Merkmal, welches nun seit drei Jahren zu unserem Stadtbild gehört, ist das Protestzelt der „Lampedusaflüchtlinge“ am Steintorplatz. Als Dauer-Mahnwache im Rahmen des Versammlungsrechtes mag dieser Ort zwar einigen Politikern ein Dorn im Auge sein, bleiben darf es aber und wird es auch.
Hamburger Hauptbahnhof und Eisenbahnverkehr
In den vergangenen Wochen rückte der Hamburger Hauptbahnhof immer wieder in den Fokus der medialen Berichterstattung: Er sei schmutzig und wenig einladend für Ankömmlinge. Hiergegen wird nun seitens des zuständigen Bezirksamtes vorgegangen: verstärkte Kontrolle, Beseitigung von baulichen Mängeln oder aber Konstruktionen, an denen vermehrt Müll gesammelt, uriniert wird oder aber sich Gruppen zum trinken treffen. Passanten sollen sich willkommen, aber nicht unsicher fühlen.
Viele Obdachlose zieht der Hauptbahnhof ebenfalls an. Die Stadt Hamburg erörterte – wie eigentlich jedes Jahr – das Winternotprogramm. Kritik wurde hier geäußert, warum immer neu über ausreichend Notplätze für die kalte Jahreszeit diskutiert werde statt ganzjährig ein Angebot zu etablieren.
Der Fehmarnbelttunnel ist beschlossen, wenn auch die Umsetzung von Naturschützern kritisiert wird. In zwei Stunden und dreißig Minuten soll der ICE von Hamburg nach Kopenhagen unterwegs sein – die Maximalgeschwindigkeit wurde nun im Bundestag vom Haushaltsausschuss von 160 auf 200 km/h beschlossen. Regionalzüge, genauer gesagt: der Metronom, ließ gleich mehrere Züge ausfallen. Wir hatten die Gründe des Personalausfalls sowie der beschädigten Züge in der letzten Woche bereits vorgestellt. In dieser Woche war es dann soweit, metronom kommentierte vorab mit „zuverlässig und planbar“.
Typisch Hamburg: Glück und Musicals
Glück war ein großes Thema in der letzten Woche. Glück wurde in einer Studie der Deutschen Post untersucht. Die Hamburger landeten auf Platz sechs im Ranking der Bundesländer – Fakten wie Gehalt und Mietkosten spielten bei dieser Bewertung eine Rolle. Das Gute jedoch: Wie Deutschen werden laut dieser Studie immer glücklicher. Und ebenfalls ein kleiner Hamburger Bewohner ist sehr glücklich heute: Die Hamburger Feuerwehr musste am heutigen Tag ausrücken, um einen kleinen Nager zu retten. Im Sperrwerk am Borghorster Elbdeich hatte sich ein Nutria in eine Notlage gebracht.
Hamburg ist die Musicalstadt Deutschland. König der Löwen, Das Wunder von Bern, Das Phantom der Oper, Rocky… – die Liste ist lang. Starlight Express ist nicht hier zu finden, sondern in der Ruhrmetropolenstadt Bochum. Dennoch kommen die Macher hierher, um die richtige Besetzung zu finden. So waren gleich zehn Hamburger Talente in der Auswahl, leider schafften sie es nicht gegen die Konkurrenz einer US-Amerikanerin.
Der lokale Radiosender Radio Hamburg klärte uns in der vergangenen Woche über die zehn Begriffe auf, die es nur in Hamburg gibt: zum Beispiel Franzbrötchen oder Feudel.
Und sonst so?
Die 1962 in Hamburg gegründete Modekette Tom Tailor muss mehrere ihrer Läden schließen. Betroffen sind insbesondere Filialen der Marke Bonita Men und Bonita, ebenfalls Filialen in Südafrika und Frankreich. Wie viele Stellen genau vom Sparkurs betroffenen sind, ist unklar.
Mehrere Ärzte der Asklepios-Klinik schrieben sich ihren Frust über die mangelnden Ressourcen und die knappe Zeit für Patienten auf einigen Stationen in einem Brandbrief an die Klinikleitung von der Seele. Die Lösung? Noch ist nichts passiert.
Im Eishockey verlor der Hamburger SV 1b im dritten Saisonspiel 3:10 gegen den EC Nordhorn. Auch der HSV verlor in der ersten Fußballbundesliga 0:3 gegen Eintracht Frankfurt. Auch der 1.FC St. Pauli scheiterte 0:3 gegen den SV Sandhausen.
Ach ja, und dann ist da noch die Berliner Morgenpost, die fragt, ob Berlin besser sei als Hamburg und sogar derzeit eine Umfrage startet. Der Artikel schlussfolgert, das Berlin in jedem Fall die Nähe zum Meer fehle. Doch jeder sollte sich sein eigenes Urteil über die Argumente für, wider, wie auch immer bilden, oder? Immerhin, unser Wahrzeichen, der Michel, bekommt nun eine eigene App für das Smartphone. Gibt es sowas auch für d a s Berliner Wahrzeichen? Im kommenden Jahr möchte Flixbus unser Stadt mit der Hauptstadt im Zwanzig-Minuten-Takt verbinden. Wer dann schnell weg oder schnell wieder zurück möchte, sollte sich über das Angebot sehr freuen.
So, auf in eine neue Woche, die eine Stunde länger sein wird als alle anderen Wochen dieses Jahres!