In der kommenden Saison spielt der HSV Handball in der dritten Liga. Nach dem Ende der Profimannschaft und dem Aufstieg der ehemaligen U23 beginnt hier nun der Neuanfang, der mittelfristig wieder Erstliga-Handball nach Hamburg bringen soll. Diese Vorzeichen sind es, die dafür sorgen, dass der Handball-Sport-Verein Hamburg für einen Drittligisten überdurchschnittliche Aufmerksamkeit erhält.
Doch Aufmerksamkeit bringt im Sport, richtig kanalisiert, auch Einnahmen durch Sponsoren und Fans. Und so ist man beim HSV wohl auch nicht ganz undankbar für das Interesse. Als die Mannschaft Mitte Juli auf der Jahnkampfbahn in Winterhude ihren Trainingsauftakt bot, schaute sogar Innensenator Grote vorbei. „Ich halte es für eine gute Idee, dieses Projekt zu unterstützen, da dieses Projekt sehr chancenreich ist“, sagte der SPD-Politiker.
Doch nicht nur sportlich, auch in der Organisation wurden die ersten Weichen gestellt und sollen dafür sorgen, dass die Handballbegeisterung in Hamburg lebendig bleibt. Von den Altlasten will man sich dabei auch nach Außen trennen. Künftig präsentiert sich der Verein nicht mehr mit der Raute, die auch der „große“ HSV als Logo nutzt. An dessen Stelle tritt eine mit einem Handball verzierte Burg, die eng an das Stadtwappen Hamburgs angelehnt ist. Als neue Spielstätte wählt das Team die Alsterdorfer Sporthalle, in der der HSV früher bereits internationale Spiele ausgetragen hat. Dort finden bis zu 4.600 Zuschauer Platz. Somit rechnet der Verein auch mit deutlich mehr Zuschauern als bisher in der vierten Liga, als meist in der Volksbank-Arena gespielt wurde. Bis Mitte Juli wurden laut Verein bereits rund 1.500 Dauerkarten abgesetzt.
Ein Hauch von Erstliga-Handball
Einen Besucherrekord für die dritte Liga, der derzeit bei rund 4.000 Zuschauern liegt, will der Verein zum Rückrundenauftakt gegen den DHK Flensborg aufstellen. Das Spiel findet am zweiten Weihnachtsfeiertag statt und zwar in der Barclaycard Arena, in der bis zu seinem Ende auch das Erstliga-Team spielte. Darüber hinaus will der HSV bei allen Heimspielen seine Fans über Livestreams erreichen. Dazu schloss der Verein eine Kooperationsvereinbarung mit Sportdeutschland.tv, der Plattform des DOSB, auf der die Spiele zu sehen sein werden. Sportdeutschland.tv zeigt unter anderem auch die Heimpartien der Basketballer der Hamburg Towers.
Am Sonntag stieg der HSV offiziell in die Saison ein. In der neuen, alten Spielstätte wurden die Neuzugänge und das neue Trikot vorgestellt. Zu einem Testspiel war Erstligist MT Melsungen zu Gast. Die Gäste setzten sich überraschend knapp mit 32:37 durch. Immerhin 2.747 Zuschauer kamen laut offizieller Zählung zur Saisoneröffnung. Ende August, am Dienstag, 30.08., kommt mit Rekordmeister THW Kiel ein weiterer Erstligist zu einem Preseason-Spiel nach Hamburg. Angekündigt ist dessen komplette Mannschaft, inklusive der Olympia-Teilnehmer. Für THW Geschäftsführer Thorsten Storm wird die Partie nicht nur ein wichtiger Formtest vor dem Bundesliga-Start seines Teams. Man möchte zudem „als THW Kiel den Handball in Hamburg mit diesem Spiel unterstützen“, so Storm.
Bereits drei Tage nach dem Spiel wird es dür den HSV erstmals ernst: Am Freitag, 02.09., steht beim DHK Flensborg das erste Ligaspiel an. Eine Woche später, am Samstag, 10.09., steigt um 18:30 Uhr das erste Heimspiel in Liga drei. Der Gegner klingt dabei vorerst jedoch noch nicht prestigegeladen: SC Magdeburg II.
Wir sind für die Heimspiele der kommenden Saison akkreditiert und werden auf Elbmelancholie die kommende Drittliga-Saison des HSV Handball in unregelmäßigen Abständen betrachten und analysieren, welche Entwicklung der Handball in Hamburg nimmt.