Hamburg Marathon: Über Hamburg zu den Olympischen Spielen nach Rio

Bilder: Elisabeth Hyra, Guido Ziegerahn
Sport

Am Sonntag ist es wieder so weit: Dann nehmen erneut Tausende von Läuferinnen und Läufern ihre Beine in die Hände und machen sich auf in den Kampf um die 42,195 Kilometer quer durch Hamburg. Das Marathon-Fieber packt wieder die Hansestadt. In diesem Jahr findet der Lauf schon zum 31. Mal an der Elbe statt. Insgesamt werden mehr als 23.000 Marathonis aus rund 85 Nationen am Messegelände an den Start gehen. Startschuss ist um 9:00 Uhr, die Handbiker und Rollstuhlfahrer starten bereits zehn Minuten früher.

Auch in diesem Jahr werden wieder viele Spitzenathleten den Haspa Marathon Hamburg mit ihrer Anwesenheit beehren. Darunter sind vor allem Topläufer aus Kenia und Äthiopien. Bei den Männern führt mit Tadesse Tola (Äthiopien) und seiner Bestzeit von 2:04:49 Stunden kein geringerer als die aktuelle Nummer eins der Welt das Feld an. Dicht gefolgt von seinem Landsmann Feyisa Bekele mit seiner Bestzeit von 2:06:26 Stunden.

Vorjahressiegerin Meseret Hailu ist wieder am Start

Bei den Frauen ist die Äthiopierin Meseret Hailu die große Favoritin. Sie gewann bereits den Hamburg Marathon im vergangenen Jahr. Mit 2:25:41 Stunden verfehlte die 25-Jährige Marathonläuferin den Streckenrekord von 2:24:12 Stunden, den ihre Landsfrau Netsanet Abeyo 2012 aufgestellt hatte, nur um knapp eine Minute. „Streckenrekorde kann man nicht planen. So etwas kann man nur vorbereiten. Die Starterliste lässt aber einiges zu. Am Sonntag wird sich zeigen, ob die Jungs und die Mädels es auch umsetzten können. Bei den Frauen bin ich eigentlich ziemlich optimistisch, dass das in diesem Jahr klappen könnte“, sagt Marathon-Chef Frank Thaleiser.

Auch in diesem Jahr kommt wohl keiner an den Spitzensportlern aus Kenia und Äthiopien vorbei

Auch in diesem Jahr wir wohl keiner an den Spitzensportlern aus Kenia und Äthiopien vorbei kommen

Olympia ist in Hamburg allgegenwärtig

Auch viele deutsche Spitzenathleten gehen am Sonntag an den Start, um in Hamburg die Norm für die Olympischen Spiele in Rio zu knacken. Eine von ihnen ist Anja Scherl. Die 30-jährige Regensburgerin sorgte im Februar beim Halbmarathon in Barcelona für Furore. Mit 71:17 Minuten lief sie auf Platz vier. Knapp zwei Monate später geht sie nun mit großen Ambitionen in Hamburg an den Start. Bereits im vergangenem Jahr lief sie nach 2:36:31 Stunden mit einem zufriedenen Gesicht ins Ziel ein und belegte am Ende einen guten neunten Platz. Am Sonntag möchte sie nun die Sommerspiele in Angriff nehmen. Nach der Senkung der Rio-Norm um zwei Minuten auf 2:30:30 Stunden, müsste Anja Scherl sich aber immer noch um sechs Minuten steigern.

Auch Mona Stockhecke möchte sich in ihrer Heimatstadt von ihrer besten Seite zeigen. Im vergangenen Jahr musste die gebürtige Hamburgerin ihren Start aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Es reichte lediglich für einen Einsatz als Schlussläuferin im Staffellauf. Vereinskollegin Andrea Diethers, im Vorjahr beste Hamburgerin, ist nach einer Verletzung im Herbst noch nicht in Form und dafür dieses Mal nicht dabei.

Bei den Männern hat Julian Flügel die Olympia-Norm schon erfüllt. Der 29-Jährige, der in Hamburg bereits zum dritten Mal an den Start geht, möchte aber noch einmal nachlegen, um seine deutschen Kollegen auf Distanz zu halten. Im Gegensatz dazu nicht dabei ist der deutsche Rekordhalter Arne Gabius. Der Hamburger möchte stattdessen eine Woche später beim hochkarätig besetzten Marathon in London antreten.

Laufen für den guten Zweck

Neben den Spitzensportlern wird es auch wieder einmal viele prominente Gesichter auf die Laufstrecke ziehen. Ein Grund dafür ist der Charity-Marathon. Unter dem Motto „Auf die Plätze, fertig – spenden!“ wollen Kinder, Helfer und Prominente Gutes tun. Unter anderem mit dabei sind die beiden „Rote Rosen“-Hauptdarsteller Oliver Sauer und Anne Moll, die für die Stiftung „phönikks“, die vom Krebs betroffene Personen und ihre Familien betreut, Spenden für den guten Zwecke sammeln. Seit nun mehr als 28 Jahren ist der Charity-Lauf schon Bestandteil des Marathon Hamburg.

Unter den mehr als 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden natürlich auch wieder viele Jedermänner an den Start gehen. Genauer gesagt sind es in diesem Jahr exakt 15.819 Jedermänner (darunter 12.251 Männer und 3.568 Frauen). Die Veranstalter rechnen mit mehr als 11.500 Finishern. Angefeuert werden die Marathonis von angeblich rund 800.000 Zuschauern, sie sich entlang der Laufstrecke positionieren und die Läuferinnen und Läufer wie jedes Jahr lautstark anfeuern. Ein Markenzeichen: Der „Hexenkessel“ im Eppendorfer Baum, wo die Läufer traditionell einen lauten Empfang bekommen, der schon manch einem Läufer für die letzten Kilometer Flügel verliehen hat.

Über

Nach dem Abschluss ihres Germanistik-Studiums baut sich die gebürtige Hamburgerin nun ein Standbein als freie Journalistin auf. Da ihr Herz für den Sport und insbesondere für den Fußball schlägt, schreibt sie bei Elbmelancholie vor allem über Themen rund um den Sport. @ElliHyra

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