Von Durchgangsstationen und Endbahnhöfen

Bild: Andreas Grieß
Wochenrückblicke

Es ist März. Der Frühling kündigt sich langsam an. Okay, der Hagel am Donnerstag passt vielleicht nicht ganz zu dieser Aussage und die Schoko-Osterhasen wurden direkt im Tausch für die Schoko-Nikoläuse in die Supermärkte gestellt, aber dennoch: Es ist länger hell und meterologisch ist bereits Frühling. Und wenn ihr nun sagt: “Frühling ist erst, wenn ich den ersten Schmetterling sehe”, gibt es schlechte Nachrichten: Denn von denen gibt es immer weniger, wie der NABU diese Woche warnte.

Die Hälfte aller Schmetterlingsarten sei in Hamburg inzwischen ausgestorben, sagte Alexander Porschke, Chef des Hamburger Naturschutzbundes. Das Phänomen sei jedoch nicht auf unsere Stadt beschränkt, sondern deutschlandweit festzustellen. Auch Vögel würden durch Landwirtschaft und Betonierung zunehmend verdrängt. Die Parks der Stadt würden hier jedoch, passende Schutzmaßnahmen vorausgesetzt, oftmals bessere Bedingungen liefern, als das Hamburger Umland, da dort Landwirtschaft betrieben werde.

Sicher kein gutes Gelände für Schmetterlinge ist der Elbtunnel. Doch auch uns Menschen macht er mitunter zu schaffen. Am Mittwochmorgen ereignete sich einmal mehr ein Unfall darin. Zwei Lastwagen stießen in der Röhre eins in Richtung Norden zusammen. Zwei Röhren wurden daraufhin gesperrt. Der nachfolgende Verkehr staute sich rund zehn Kilometer.

Gut, wer da mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war. Doch auch die haben bekanntlich immer so ihre Tücken. Diese Woche wurden Neuigkeiten zum Umzug des Fernbahnshofs Altona nach Diebsteich – alias Altona-Nord bekannt. Laut NDR haben sich die Stadt und die Bahn darauf geeinigt, dort doch ein großes und repräsentatives Gebäude zu errichten. Bisher sollte der Bahnhof eher spartanisch gestaltet werden, nun ist doch von Gastronomie und Geschäften die Rede. Die Baukosten für Bahnhof und Vorplatz sind noch völlig unbekannt. Aber: Die Stadt wird sie übernehmen, so der Senat. Na, da mag was auf uns zukommen. Fertig sein soll die Bahn-Philharmonie übrigens Ende 2023.

Apropos Bahnhof und fertig werden. Nahverkehrhamburg vermeldete am Montag: Der S-Bahnhof Ottensen kommt später und wird teurer. Laut aktuellem Stand wird wohl 2018 losgebaut. Im Sommer 2020 könnten die Züge dann erstmals hier halten. Einst hieß es 2017 könnte die Inbetriebbahne bereits stattfinden. Die aktuelle Kostenkalkulation liegt bei 20 Millionen Euro. 2012 ging man noch von 16 Millionen aus.

Wo wir gerade dabei sind nur Bahnhof zu verstehen und den Kopf(bahnhof) zu heben, damit nicht mehr Endstation ist (ja, mehr schlechte Wortspiele hatte ich gerade nicht): Bei den Hamburg Freezers ist das Saisonaus gekommen. Der Traum der Pre-Playoffs ist am Freitag geplatzt. Am Sonntag fand somit das letzte Spiel der Spielzeit statt. Im Gegensatz zu manch anderem Team geht es im kommenden Jahr aber dennoch weiter. Besser in Sachen Playoffs schaut es im Basketball aus. Hier konnten sich die Hamburg Towers am Freitag gegen Nürnberg durchsetzen und steuern auf Tabellenplatz fünf zu.

Am Ende werden wir noch politisch. Vergangene Woche haben wir bereits über Hamburgs meistbefürchtete Volksinitiative berichtet. In der Woche zeigte sich das große Potential der Kampagne. Die Initiatoren sammelten laut eigenen Angaben 26.000 Unterschriften in nur fünf Tagen. Gerade einmal 10.000 wären nötig gewesen und dafür wären zudem noch Monate Zeit gewesen.

Wie es nun weiter geht, ist spannend – vor allem auch aus rechtlichen Aspekten. Der Rechtswissenschaftler Ulrich Karpen wird von der Welt mit der Einschätzung wiedergegeben, die Forderungen der Initiative seien verfassungswidrig. Die derzeitige Form würde nicht der eines Gesetzes genügen, da zu viele Dinge nicht genau definiert seien. Und für die Alternative wiederum, als Vorlage für einen Beschluss, sei der Text zu eng gefasst.

So oder so wünschen wir einmal mehr eine schöne, neue Woche. Und wenn ihr noch nicht wisst, was ihr tun sollt, so seien euch nocheinmal unsere Veranstaltungstipps ans Herz gelegt!

Über

Andreas kam 2010 zwei Monate für ein Praktikum nach Hamburg. Im Sommer 2012 kehrte er nach abgeschlossenem Studium zurück, um hier als Journalist zu arbeiten. Twitter: @youdazandreasgriess.de Redaktionsleiter von Elbmelancholie

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