Zweimal war Til Schweiger als Hamburger Tatort-Kommissar bereits im TV zu sehen. Von den einen geliebt und mit hohen Einschaltquoten beschenkt, von anderen gehasst oder zumindest belächelt ballerte er sich erstmals im März 2013 in “Willkommen in Hamburg” und im März des vergangenen Jahres ein zweites Mal in “Kopfgeld” durch unsere Stadt. Ende November kehrt er als “Nick Tschiller” zurück in die ARD und das gleich an zwei aufeinander folgenden Sonntagen. Sein fünfter Tatort erscheint dann bereits am 25. Februar 2016 – aber vorerst nur im Kino.
Derzeit laufen die Dreharbeiten zum Kinofilm mit dem Arbeitstiitel ““Tschiller, a. D.”. Gedreht wird noch bis zum 15. September. Als Locations dienten und dienen Istanbul, Moskau, Berlin, Brandenburg und auch Hamburg, wo zum Beispiel in St. Georg Aufnahmen gemacht wurden. Im Juli postete Til Schweiger einige Bilder von den Dreharbeiten auf seiner Facebook-Seite. Das Drehbuch für den Film stammt von Christoph Darnstädt, der auch für die TV-Tatorte mit Schweiger verantwortlich war. Ebenso ist Regisseur Christian Alvart wieder an Bord. Neben dem Hauptdarsteller stehen unter anderem auch sein Sidekick Fahri Yardim und Tochter Luna Schweiger vor der Kamera.
Worum es in “Tschiller, a.D.” genau gehen soll, darüber hüllen sich die Verantwortlichen noch in Schweigen. Ein paar Details sind jedoch bereits bekannt. So soll der Kino-Tatort inhaltlich auf die beiden kommenden TV-Tatorte im November mit den Titeln „Der große Schmerz“ (Arbeitstitel war „Schwarzer Ritter“) und „Fegefeuer“ aufbauen. Bereits die ersten beiden Schweiger-Tatorte hatten eine aufeinander aufsetzende Handlung. Dazu passt auch, dass laut IMDB wieder Erdal Yildiz als Schauspieler dabei ist, der bislang den Gegenspieler Firat Astan verkörperte. Laut NDR-Pressemitteilung wird der Kinofilm den Ermittler zudem “in seinem persönlichsten Fall auf eine brisante Odyssee durch halb Europa” führen.
Auch der Titel gibt Hinweise. So steht “a.D.” für “außer Dienst”. Schmeißt Schweiger also womöglich nach vier Hamburg-Tatorten bereits wieder das Handtuch und lässt seinen Charakter dafür den Dienst quittieren? Möglich wäre, dass man die im Vergleich zu anderen Tatorten teureren Streifen dann als eigenständige Serie unregelmäßig fortführt. Dazu passt auch, dass der Kinofilm im TV erst 2018 in der ARD zu sehen sein soll. Tatort-Fans werden vielleicht an den Duisburger Ermittler Schimanski zurückdenken, der nach mehrjähriger Pause ebenfalls im Rahmen einer eigenstädnigen Spin-Off-Serie zurückkehrte. Übrigens: Auch mit Schimanski wurden Kino-Tatorte produziert – zwei Stück an der Zahl. Allerdings setzte man den Duisburger Tatort mit dem von Götz George verkörperten Hauptcharakter auch im Anschluss noch als solchen im TV fort. Insgesamt gab es hier 29 Folgen.
Ich habe beim NDR nachgefragt, ob die Zusammenarbeit mit Til Schweiger nach vier (TV)-Tatorten bereits beendet wird, beziehungsweise ob für die Zeit zwischen den kommenden Filmen Ende des Jahres und der TV-Ausstrahlung von „Tschiller AD“ 2018 ein oder mehrere weitere Tatorte mit Til Schweiger und/oder Fahri Yardim geplant sind. Und: Wird geplant, den Charakter ähnlich wie Schimanski als „Spin-Off“ auszugliedern? Leider gab es auf diese Fragen auch auf mehrfaches nachhaken nur Vertröstungen. Wir müssen also weiter spekulieren.