Nach der Saison ist vor der Saison: Dieses alte Sprichwort gilt seit diesem Sommer auch für die Hamburg Towers, haben sie doch gerade ihre erste Spielzeit in der ProA hinter sich. Das Erreichen der Play-Offs in der Premierensaison wird vom Verein als sportlicher Erfolg bewertet. Viel wichtiger ist es den Verantwortlichen allerdings, die Vereinsstrukturen gefestigt und beim Hamburger Publikum für Begeisterung gesorgt zu haben. Sorgte der überraschende Rückzug von Geschäftsführer Pascal Roller bei den Fans noch für Verunsicherung, kann der Verein aktuell mit personellen Nachrichten aufwarten, die Hamburger Basketballfans auf weitere Erfolge hoffen lassen.
In den vergangenen Tagen haben die Verantwortlichen nämlich die ersten Grundsteine gelegt, um auch in der kommenden Saison wieder erfolgreich anzugreifen. Mit Michael Wenzl und Robert Ferguson verlängerten zwei absolute Leistungsträger ihre Verträge in Hamburg. „Rob war letzte Saison eine unumstrittene Führungspersönlichkeit innerhalb der Mannschaft auf und neben dem Platz. Ich bin sehr froh, dass er weiterhin für uns aufläuft“, sagt Headcoach Hamed Attarbashi, der zudem von Michael Wenzel eine weitere Steigerung erwartet.
Auch die Spieler scheinen sich in Hamburg wohl zu fühlen: „Für mich ist die Situation in Hamburg ideal, um mich menschlich und spielerisch weiterzuentwickeln“, zitiert der Verein Wenzl. Und Ferguson lässt die Fans wissen: „Die Entscheidung, in Hamburg zu bleiben, ist mit sehr leicht gefallen. Wir haben eine erfolgreiche Saison gespielt und ich fühle mich bei den Hamburg Towers sehr wohl.“
Weitere Vertragsverlängerungen noch diese Woche
Die beiden Profis bilden damit das Gerüst der Mannschaft für 2015/16. Doch auch auf weitere bekannte Gesichert dürfen sich die Fans im InselPark freuen. Jan Fischer, Pressesprecher der Hamburg Towers, vermeldet, dass auch die Vertragsverhandlungen mit weiteren Spielern sehr gut verlaufen: „Noch diese Woche erwarten wir weitere Unterschriften“. Die Kaderplanung soll spätestens zum Trainingsstart Anfang August abgeschlossen sein. Dann sollen auch neue Kräfte dabei sein, wie der sportliche Leiter Marvin Willoughby jüngst bei Hamburg1 verriet. Dort sagte er, es würden Spieler hinzukommen, die eine Qualität mit sich brächten, die das Team so bislang noch nicht gehabt habe.
Dementsprechend sind auch die Ziele für die neue Saison gesetzt. Sportlich wird ein Platz im Mittelfeld der Liga angestrebt, was mit dem Kern des Teams aus der vergangenen Saison erreicht werden soll. Auf ein genaues Ziel wollen sich die Towers jedoch noch nicht festlegen: „Dafür ist es einfach noch zu früh“, so Fischer. „Unser Ziel wird es sein, die Basketballbegeisterung in Hamburg weiterzuführen.“
Strukturell wollen sich die Towers weiter in Hamburg etablieren, was vor allem in der Jugendarbeit sichtbar werden soll. Zum einen sollen die Nachwuchsteams der Piraten Hamburg noch stärker an das Profiteam herangeführt werden. Zweitens soll die Jugendarbeit in der Breite verstärkt werden, wofür die Towers weitere Kooperationen mit Hamburger Schulen abschließen wollen.
Weiter kein Namenssponsor
Nachdem vergangene Saison angekündigt wurde, dass es keinen Namenssponsor geben wird, versichert der Verein, dass es auch in der kommenden Spielzeit beim bekannten Namen bleibt: „Wir werden weiterhin als Hamburg Towers auflaufen“, so Fischer. Dennoch sei man sicher, dass der Verein nach seiner ersten Spielzeit über genügend Argumente verfügt, um sich – trotz der starken sportlichen Konkurrenz in Hamburg – weitere finanzielle Unterstützung zu sichern. Neben der erfolgreichen ersten Spielzeit sind das vor allem die gute strukturelle Aufstellung der Towers, die erstligataugliche Spielhalle und nicht zuletzt der starke Zuschauerzuspruch.
Damit die Fans auch in der kommenden Spielzeit weiter zu den Heimspielen der Towers kommen werden, will der Verein die Spieltagsorganisation weiter professionalisieren. War es bisher nur online möglich, sich Tickets für die Heimspiele zu bestellen, wird es in der kommenden Saison mehrere Vorverkaufsstellen in Hamburg geben. Zur Verbesserung der Außenwirkung will man das Marketing vor Heimspielen verstärken.
Ab Herbst soll es zudem möglich werden, alle Spiele der Towers online per Livestream zu verfolgen. So könnten also alle Fans, die keines der künftig 3.400 Heimspieltickets ergattern konnten, trotzdem alle Spiele live anschauen und verfolgen, für welches Abschneiden es in der neuen Spielzeit reicht. Das langfristige Ziel heißt schließlich noch immer: BBL.