„Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“
Eleanor Roosevelt
Immer mal wieder etwas Neues ausprobieren, das mache ich sehr gerne und sehr häufig. So kam es auch, dass ich vor zwei Wochen meinen ersten Kochkurs „Einstieg in die vegane Küche“ besucht habe. Um 19 Uhr saßen 18 „Köche“ ganz gespannt im happenpappen. Wir waren eine bunt gemischte Truppe, die Gründe für das Teilnehmen vielfältig: Ob Neugierde, Lebensmittelunverträglichenkeiten, Wissensgier oder reine Begleitperson – gemeinsam war allen die gute Laune und die Lust daran, sich an etwas Neuem zu versuchen.
Im Kochabend waren inbegriffen:
- Ein kleiner Vortrag: Wie ersetze ich was?
- Getränke (während des Kochens Wasser, beim gemeinsamen Essen Wein)
- Rezepte für Zuhause zum Nachkochen. Und natürlich
- das Essen, inklusive der Reste zum Mitnehmen
Durch den Abend begleitete uns Cathy von veganverliebt mit Patrick als Unterstützung. Cathy hat sich Ende 2012 zur veganen Ernährung entschieden, welches laut ihrer Aussage einer der besten Entscheidungen ihres Lebens war. Seitdem liebt sie es, in der Küche zu experimentieren oder einfach zu kochen und zu backen. Glück für uns! Denn Cathy hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es ein sehr schöner, leckerer und entspannter Abend wurde.
Das Menü des Abends:
- Vorspeise
* diverse selbstgemachte Aufstriche wie roter Linsenaufstrich mit Petersilie, Cashew-Ricotta oder Karotten-Ingwer-Aufstrich und frisches Brot dazu
* Eiersalat ohne Ei
* Humus - Hauptgericht
Knusprige Rote Linsen Bällchen an Jungerbsen-Minz-Püree und pikanter Champion-Zwiebel-Soße - Nachtisch
Apple Crumble mit selbstgemachten Bananen-Eis
Kosten: 49 Euro pro Person. Dauer: Von 19 Uhr bis ca. 22:30 Uhr
Wir teilten uns in Gruppen ein und dann ging das Kochspektakel los. Ich habe roten Linsenaufstrich zubereitet und ich muss sagen: das Ergebnis war meeeeega lecker! Aber auch das Minz-Pürre, der Fake-Eiersalat und natürlich der extrem leckere Apple Crumble hatten es mir sehr angetan. Und es ist sogar noch genug von den Auftrischen und dem „Eiersalat“ übrig geblieben, dass jeder ein wenig was mit nachhause nehmen konnte. Das morgige Mittagsmahl war somit für mich gesichert.
Nach dem Kurs habe ich mich noch ein wenig mit Cathy unterhalten und beschlossen, dass ich nicht nur über den Kochkurs, sondern über Cathy als Person schreiben wollte. Denn so ein Kurs steht und fällt nicht nur mit dem Menü, sondern auch mit dem Menschen, der einen durch den Abend begleitet.
Im Folgenden könnt ihr ein wenig mehr über die Frau hinter veganverliebt erfahren:
Was hat dich dazu bewegt, auf die vegane Ernährung umzuschwenken?
„Ende 2012 hatte ich eine Phase, in der ich ziemlich energielos war. Zufällig hatte ich über vegane Ernährung gelesen und habe gefühlt eine ganze Nacht im Internet recherchiert und mir den Film „Earthlings“ angeschaut. Das war der Startschuss für mein Umdenken. Mir wurde klar, dass für ich mich ab sofort die ethischen Gründe im Vordergrund stehen und die verbesserte Gesundheit einfach ein positiver Nebeneffekt ist.“
Was hat dich am meisten überrascht am veganen Essen?
„Dass es so viele unfassbar tolle Lebensmittel gibt, die ich vorher nicht kannte. Meine Küche ist so viel bunter geworden und ich bin überrascht, wie eintönig sie vorher war.“
Was ist für dich ein no go im veganen Essen, was ein absolutes Muss?
„Schwer zu sagen – Ich bin eigentlich kein Fan davon, Ersatzprodukte zu verwenden. Gerade diese werden oft mit unnatürlichen, ungesunden Zusätzen versehen und sind zudem geschmacklich nicht wirklich gut. Das ist glaube ich auch das, was leider viele abschreckt, die sich für die vegane Ernährung interessieren. Als absolutes Muss fällt mir spontan die Avocado-Limetten-Tarte im happenpappen ein und natürlich immer wieder offen zu sein, neue Lebensmittel auszuprobieren.“
Ist der Vegan-Boom eine Modeerscheinung oder hinterfragen wirklich immer mehr Menschen nachhaltig ihre Ernährung?
„Ja, viele fangen an, sich für die vegane Ernährung zu interessieren, weil es ein Trend ist. Ich finde es allerdings nicht falsch, denn so fängt das „Augen öffnen“ doch oftmals an. Ich wollte meine Ernährung anfangs auch nur umstellen, weil ich körperlich nicht so fit war und nicht weil ich alle Tiere der Welt retten wollte. Dennoch denke ich aber auch, dass die Menschen im allgemeinen schon bewusster und nachhaltiger werden.“
Was ist dein Lieblingsrestaurant in Hamburg?
„Oh je – das ist schwer. Ich liebe die vegane Pizza bei SlimJims, zum Frühstücken gehe ich gerne in das Caffé Latte. Das Monkey Deli finde ich toll und ich esse auch unglaublich gern bei uns im happenpappen. Es gibt aber auch noch sehr viele Restaurants, die ich noch gar nicht ausprobiert habe – next Stop ist die „Pizzabande“, die relativ neu aufgemacht hat.“
Vegan in Hamburg
Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle auf meine beiden Artikel, wo man in Hamburg vegan essen kann, sei mir erlaubt ;-): Teil 1, Teil 2
Weitere Kochkurse im happenpappen findet ihr hier: Kochkurse in der veganen Wohnküche.
Wie kamst du zum happenpappen und Idee des eigenen Kochkurses?
„Kochen fand ich schon immer toll und mit meiner Umstellung wurde es immer mehr zu meiner Leidenschaft. Zu der Zeit habe ich noch in einem großen Konzern im Büro gearbeitet und immer mehr gemerkt, dass mich das nicht erfüllt. Über Facebook habe ich dann gesehen, dass das happenpappen neue Leute sucht und da habe ich nicht lange gefackelt und mich vorgestellt. Mittlerweile bin ich fest angestellt und kümmere mich um die Burgerabende. Was die Kochkurse betrifft: Am Anfang hat Roman diese noch selbst gemacht und mich dann irgendwann gefragt, ob ich sie übernehmen möchte, damit er Zeit hat für neue Projekte wie z.B. die Dinner-Abende. Da hab ich mich natürlich sehr gefreut und es bringt riesigen Spaß!“
Wo holst du dir die Inspiration für deine Rezepte?
„Ich stöbere sehr gerne in Kochbüchern und auf verschiedenen Blogs. Die besten Sachen entstehen aber meist, wenn ich eigentlich gar keine Ahnung habe und irgendwelche „Reste“ zusammenwerfe.“
Was ist schöner als kochen und essen?
„Zum Ausgleich bin ich super viel mit meinem Fahrrad unterwegs. Morgens packe ich mir Frühstück und eine Decke ein, schnappe eine Freundin und dann radeln wir zum Elbstrand und genießen den Blick auf das Wasser. Die beste Methode, um neue Energie zu tanken!“
Was machst du noch neben veganverliebt und Kochkursen?
„Momentan sind das meine einzigen Projekte. Ich möchte gerne mehr Zeit in veganverliebt stecken und das ganze etwas ausbauen. Dazu gibt es aber natürlich noch andere Projekte, die gerade in Planung sind – dazu kann ich aber noch nicht viel verraten. Auf Dauer würde ich unglaublich gerne soziale Projekte mit Kochen verbinden.“
Ich habe mich schon zum nächsten Kurs angemeldet. Im Mai gehe ich zu „Vegan backen“ mit Anna Weirich und freue mich schon riesig!
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