Da ist es nun also, das Sommerloch. Mal mit Sommer, mal ohne. Während einige Clubs diese Zeit nutzen, um Urlaub zu machen, haben sich andere ein Sondersommerprogramm überlegt. In der Astrastube zum Beispiel könnt ihr unter dem Titel „Hamburger Sommer“ junge, lokale Bands entdecken, von denen uns wenigstens ein paar einen Extratipp wert sind. Das gesamte Programm findet ihr auf der Webseite der Astrastube. Auch das Knust bietet reichlich Sommerprogramm, vieles davon spielt sich draußen auf dem Lattenplatz ab.

Weiterhin seien die folgenden Konzerte empfohlen – wie immer, entlang des persönlichen Geschmacks handverlesen und daher auch im Juli ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Aber mit Playlist:

1. – 6. Juli

Ohne eine seiner erfolgreichen Bands wie Blur, Gorillaz oder The Good, The Bad & The Queen, sondern solo, tritt Damon Albarn am 1.7. in der Großen Freiheit 36 auf. Mit „Everyday Robots“ hat der Brite im April ein Solodebüt hingelegt, das mit Akustikgitarre, Synthies und Klavier und wunderbarer, leicht kratziger Stimme besticht.
Um das Daughterville Festival 2014 auf die Beine zu stellen, haben sich etwa dreißig Jugendliche ins Zeug gelegt. Die kleine Tochter des MS Dockville Festivals lockt für schmales Eintrittsgeld (ab 10,60 €) am 5.7. mit Künstlern wie Fuck Art, Let’s Dance, Antilopen Gang und Tom Klose ab 13:30 Uhr auf das MS Dockville Gelände. Copenhagen Calling heißt es am selben Abend im Rathaus Altona. Bei dem vom Hamburger Musikblog Camels & Lions initiierten Festival spielen die dänischen Indie Pop-Newcomer The Migrant, The New Spring und Ice Cream Cathedral. Der Eintritt ist frei.

7. – 13. Juli

Auf, auf in den Hamburger Sommer, der am 7.7. in der Astrastube mit Nora Und Das Pony Des Zorns Folk Rock zwischen Blues, Psychedelic, Soul und Grunge verspricht, mit einer Stimme, die gerne mal Erinnerungsmomente an Beth Gibbons aufblitzen lässt. Auch Hamburgs Konzertreihe PASS!ON VICTIM macht auf Sommer und lädt zu diesem Zweck am 10.7. in das Zirkuszelt im Schanzenpark ein. Dort werden Torpus & The Art Directors und Gemma Ray aufspielen. Deutlich mehr Hip Hop, gemischt mit Einflüssen aus Pop, Indie Rock und Reggae gibt’s am selben Abend mit Aer im Indra. Am 11.7. spielt der Hamburger Sänger, Gitarrist und Entertainer Bernd Begemann mit seiner Band Die Befreiung eine Special Show zur Fußball-WM im Knust.

14. – 20. Juli

HipHop aus Australien? Gibt’s tatsächlich; am 15.7. von Hilltop Hoods im Uebel & Gefährlich. Die drei Jungs aus Adelaide werden in ihrer Heimat für ihre Alben und als heißester Live-Act des Landes gefeiert. In diesem Jahr erscheint ihr siebtes Studioalbum „Walking Under Stars“.
Wer mit deutschen Texten klarkommt und kein Problem mit hohem Männergesang hat, kann sich am 16.7. das Konzert von Johnny Heyerdahl in der Astrastube anschauen. Die Internetrecherche gibt nur wenig über den Musiker preis, findet jedoch ein Video zum Song Edinburgh. Bayerns Indie-Institution The Notwist war ja erst im Mai in Hamburg, am 17.7. spielen die Weilheimer noch einmal in der Fabrik und dieses Mal gibt es noch Tickets. Auch schön: der Support-Act Joasihno, ebenfalls aus Bayern. Also wenn, dann rechtzeitig hingehen!
Am 19.7. gibt es schon wieder eine Gelegenheit, die Hasenschaukel zu retten. Dann steigt das Hasenschaukel’s Woody Bash Festival 2014 im Knust mit einer Auswahl an Künstlern, deren Namen ihr bestimmt noch nie gehört habt; z.B. Blimp Rock, Wolf In Loveland oder Charlie Megira & The Modern Dance Club u.v.m. Ein Sonntag, fünf Bands, zehn Jahre Broken Silence. Der Hamburger Independent Vertrieb feiert sein Jubiläum am 20.7. ab 13:30 Uhr in der Astrastube. Es spielen fünf mehr oder weniger lokale Bands zwischen Punk, Rock und Indie. Darunter Keine Zähne Im Maul Aber La Paloma Pfeifen, Misses Next Match und Average Engines.

21. – 31. Juli

„The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett“, das inzwischen elfte Studioalbum von Eels erschien im April dieses Jahres und verarbeitet eine persönliche Krise, die Frontmann und Sänger Mark Oliver Everett aka E durchlebte. In diesem Kontext verspricht der Abend am 22.7. in der Laeiszhalle ein sehr intimer, musikalisch besonderer zu werden. Und das Beste: Es gibt noch Tickets!
Am selben Abend verbinden Burn Out Sounds in der Astrastube ihre elektronischen Beats mit E-Gitarre und einer großen Portion Soul zu wirklich schönem Sommer-Pop. Hört da mal rein!
Und wie kommen wir nun von Sommer und Pop zu Andrew W.K.? Hm. DER Partygott jedenfalls, ist am 23.7. in unserer Stadt, um maximales Chaos über das headCRASH zu bringen. Bevor ernsthaft und wirklich, wirklich hart gefeiert wird, wärmt euch das Hamburger Trio The Ukeboys mit seinem großen, dicken Ukulelen-Cover-Spaß auf. Danach gehört die Bühne allein Mr. Party Hard Andrew Fetterly Wilkes Krier aka Andrew W.K., seinem Keyboard, seiner Drum Maschine und dem Mega-Mikrofon. Wer sich das entgehen lässt, hat einfach mal überhaupt gar keine Ahnung von Party.

Intensiv und nah verspricht auch das Mitsommer-Solokonzert von Soap & Skin am 24.7. im Uebel & Gefährlich zu werden. Hinter dem Projekt steckt die junge Österreicherin Anja Plaschg und wer sich einmal von ihrer unheimlich starken Stimme entführen lässt, kann erleben wie Klang und Kunst und Mensch und Herz in einem düster-dramatischen Universum ineinander verschwimmen.
Was?! Das Konzert von Hugh Laurie ist noch nicht ausverkauft?! Da habt ihr vielleicht nur noch nicht mitbekommen, dass da das grummelige Alter Ego von Dr. House, bekannt aus dem gleichnamigen US-Serienerfolg, auf der Bühne stehen bzw. am Klavier sitzen wird. Oder sind die Tickets mit 37,35 – 60,35 € zu teuer? Laurie veröffentlichte seit 2011 zwei sehr erfolgreiche Alben unter dem Genresammelbegriff Blues. Ob der Erfolg rein musikalisch begründet ist und Laurie auch als Musiker grummelt, könnt ihr am 24.7. in der Laeiszhalle herausfinden. Und wenn wir nun schon einmal bei Mainstream und hohen Ticketpreisen sind, sei wenigstens kurz auf das Konzert von Snoop Dogg aka Snoop Lion am 25.7. im Stadtpark hingewiesen (ab 64,20 €). Ganz und gar nicht sparen müsst auf das Konzert von North Alone, das am selben Abend in der Knust Bar stattfindet. Das Solo-Projekt des Punkrockers und Hardcore-Dudes Manuel Sieg (Mad Conscience, Rusticate) klingt schwer nach rauchrigem Singer/Songwriter-Folk mit einer feinen Note Punk. Dazu passt ein Whiskey. Oder ein Bier.
Zum Ende des Monats geht’s noch mindestens zwei Mal raus, auf’s Dach vom Uebel & Gefährlich. Dort spielt, ebenfalls am 25.7., der australische Sänger, Songschreiber und Streuner Stu Larsen herzergreifenden Reise-Folk. Und am 29.7. darf Spaceman Spiff, den man wohl in Hamburg nicht mehr vorstellen muss, seine vertonten Textperlen über den Dächern der Stadt ausbreiten.

Der Juli verabschiedet sich am 30.7. im Uebel & Gefährlich mit einem wilden Bassgewitter aus Breakbeat, Dubstep und Drum’n’Bass. Der kalifornische Produzent und DJ Lorin Ashton ist als Bassnectar ein Garant für äußerst intensive und physische Liveshows aus Bass und Licht. Spektakel not to miss!

Alle Konzerte und einige mehr in der Übersicht »

Mehr Infos und gelegentliche Freikartenverlosungen zu ausgewählten Themen aus dieser Übersicht gibt’s im Hamburg-Teil des Mittelsterns.

Ihr braucht noch Tickets? Bei der Theaterkasse Schumacher lohnen sich manchmal sogar individuelle Anfragen zu bereits ausverkauften Konzerten. Den privaten Tickettausch zu fairen Bedingungen ermöglicht die Facebook-Gruppe FairVerkauf Hamburg.

Ticketalarm August

Diese Konzerte wollt ihr im August nicht verpassen und deswegen solltet ihr euch vorsichtshalber rechtzeitig Tickets sichern: 6.8. Jeffrey Lewis & The Jrams, Kleiner Donner, 9.8. Peaches, Kampnagel, 11.8. Conor Oberst, Fabrik, 12.8. Bill Callahan, Mojo Club, 11.08. Ja, Panik, Kampnagel, 14.08. Mykki Blanco, Kampnagel, 29. und 30.8. Helge Schneider, Stadtpark

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