Bevor der Juni eure heißgelaufenen Ohren in die wohlverdiente Sommerpause entlässt bzw. nach draußen schickt, gibt er in der ersten Woche noch einmal alles. Es nützt nichts, es muss ja gemacht werden – also los, schwirrt aus und tummelt euch zu den folgenden schönen Tönen in den Clubs und hier und da auch auf den Freiplätzen von Hamburg!
Wie schon im letzten Monat, gibt es die Empfehlungen auch dieses Mal zum Nach- bzw. Einhören in der Playlist:
1. – 8. Juni
Die Amerikanerin Cameron Mesirow alias Glasser setzt für ihre Version des Elektro-Pop auf den Mix von elektronischen und organischen Klangerzeugern. Sie startet den Konzertjuni am 1.6. im Uebel & Gefährlich. Am 2.6. frickelt euch das israelische Trio Garden City Movement in der Astrastube eine elektronische Soundcollage aus entrückten Sounds, Vocals und tanzbaren Beats zusammen. Deutlich mehr Gitarre, verhallter Gesang und eine düstere Atmosphäre verspricht am selben Abend im Hafenklang das Londoner Duo The KVB mit seiner Mischung aus Dark Wave, Post Punk und Shoegaze.
Wye Oak haben mit „Shriek“ gerade ihr viertes Album veröffentlicht, auf dem ihr von Folk beeinflusster Indie Rock deutlich an elektronischen Elementen zugelegt hat. Am 3.6. spielt das Duo in der Prinzenbar. Mindestens ganz genauso zauberhaft verspricht derselbe Abend in der Astrastube zu verlaufen, wenn die Norwegerin Ellen A. W. Sundes, die inzwischen in Berlin lebt und ihren Künstlernamen Sea Change dem gleichlautenden Albumtitel von Beck verdankt, ihren elektronischen Loop-Pop spielt.
Metallica müssen nicht vorgestellt werden, ihr Konzert am 4.6. in der Imtech Arena ist natürlich ausverkauft. Auch The National dürften bekannt sein, mit ihrem Erfolgsalbum „Trouble Will Find Me“ betouren sie nun die im letzten Jahr ausgelassenen Städte. Für ihr Konzert, ebenfalls 4.6., im Stadtpark gibt es noch Tickets.
Weibliche MCs sind im Hip-Hop eher die Ausnahme. Dass es dafür keinen Grund gibt, beweisen die drei Künstlerinnen Lex Lafoy aus Südafrika, Shirlette Ammons aus den USA und Sookee aus Deutschland am 5.6. im Uebel & Gefährlich, wenn die Purple Velvet – International Female HipHop Tour in Hamburg Halt macht.
„Cry your eyes out“ klagt der als nächster Bon Iver gefeierte Brite Luke Sital-Singh in seinem Song „Nothing Stays The Same“ (> Playlist). Schöner kann Schwermut kaum klingen, deswegen stehen wir ihm am 6.6. in der Prinzenbar zur Seite. Zum Samstag darf’s dann gerne etwas heiterer sein. Wie wär’s mit Alkopop aus dem Hause Audiolith? Am 7.6. gibt’s die Electro-Hip-Hop-Popmischung von Supershirt im Molotow Exil um die Ohren. Im Mai erscheint mit „Der Vierte Affe“ das neuestes Werk des Trios mit Rostocker Herkunft; Ihr viertes, is‘ klar.
Die zweite Ausgabe des About Songs Festivals verspricht am 8.6. im Knust eine bunte Zusammenstellung handverlesener und -gemachter Musik zwischen Indie, Folk, Rock und Pop. Sieben nationale und internationale Künstler – u.a. The Builders and the Butchers, Rah Rah, Naked As We Came und Mister And Mississippi – treten zeitversetzt und anmoderiert auf zwei Bühnen auf. Wem der Sinn eher nach verspult-elektronischer Tanzmusik steht, dem sei am selben Abend der musikalische Output des kalifornischen Vollzeitmusikers und Teilzeitdandys Daedelus im Golden Pudel Club schwer ans Herz gelegt.
9. – 15. Juni
Pink Mountaintops heißt das Solo-Projekt von Stephen McBean, der einigen vielleicht als Songwriter und Gitarrist der Psych Rock-Band Black Mountain bekannt ist. Am 9.6. spielt der Kanadier sich im Knust zwischen Pop und Psychedelic an den 60ern und 70ern entlang. Als Alternative laden zwei reizende Damen am selben Abend zu einem Doppelkonzert ins Nachtasyl: Mit markanter Stimme verarbeitet Alin Coen, inspiriert von eigenen Erfahrungen, die großen Themen des Lebens und Celina Bostic schlägt Brücken zwischen Volksliedern und Soul, Humor und Melancholie, Eleganz und Großstadtschnauze.
Die folgende Ankündigung kommt nun leider viel zu spät – das Konzert von Nicolas Jaar, das am 10.6. im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg in der Laeiszhalle stattfindet, ist längst ausverkauft. Glückliche Ticketbesitzer dürfen sich auf die organisch-elektronischen Kompositionen eines außergewöhnlichen Musikers freuen, der auf sechs Vertreter des Hamburger Streichorchesters Ensemble Resonanz trifft.
Zwischen verdienter Ruhepause und dem nächsten Karriereschritt lässt das Ehepaar Daniel Benjamin und Eleni Zafiriadou alias Sea + Air am 11.6. im Knust neue Songs wachsen und reifen. Am 13.6. verheddern euch die Hamburger kollektiv22 im Uebel & Gefährlich in ein Kuddelmuddel aus Sprachen (Deutsch, Englisch und Französisch) und Genres (Folk, Soul, Pop, Reggae, Rock und Hip-Hop). Einmal warmgehüpft, kann es später in der Nochtwache weitergehen, wenn der Leipziger Tech- und Deephouse-Liveact Lake People eine feine atmosphärische Tanzmusik spielt.
16. – 22. Juni
Hamburg Sounds heißt es am 16.6. in der Fabrik. Neben Flo Mega, der sich musikalisch zwischen Hip-Hop und Soul verortet und mit Special Guest Samy Deluxe aufwartet, treten Phrasenmäher und Lùisa auf. Nach Altherren-Bluesrock klingt der Sound der Walking Papers am 17.6. im Rock Café St. Pauli. So weit, so vermeintlich unspektakulär, wäre einer der beteiligten, etwas betagteren Herren nicht Ex-Guns’N’Roses-Bassist Duff McKagan. Yeah, Baby! Apropos betagt, über Billy Idol brauchen wir gar nicht erst reden, sein Konzert am 18.6. im Stadtpark ist ausverkauft. Gleiches gilt natürlich auch für die Show von Fünf Sterne deluxe am 19.6. im Uebel & Gefährlich. Und auch für das Hurricane Festival, das mit Headlinern wie Arcade Fire, Volbeat, Interpol, Elbow und Lykke Li aufwartet und vom 20.-22.6. in Scheeßel stattfindet, gibt es schon lange keine Tickets mehr. Für solcherlei Veranstaltungen weiß man ja im besten Falle schon ein Jahr im Voraus, dass und wann sie stattfinden, ob man dann Zeit hat und am Ende auch noch ausreichend Bock, tatsächlich hinzugehen. Für die Open Air-Events der Hamburger Küchensessions auf dem Lattenplatz vor dem Knust dagegen braucht ihr gar keine Tickets – der Eintritt ist frei und am 22.6. säuseln ab 16 Uhr der introvertierte Songwriter Dino Joubert aus Soest und die Dresden/Hamburger Band Hellkamp entspannte Ständchen in den Sonntagnachmittag.
23. – 30. Juni
„Simple And Sure“, wie der Song (> Playlist), so das Motto – Die New Yorker Formation The Pains of Being Pure At Heart setzt am 24.6. im Knust auf gewohnt-bewährten, sommerleichten Indie/Gitarren-Pop. Vielleicht ist das Konzert von Jillian Banks, kurz Banks an diesem Abend im Mojo Club die heißere Alternative. Heiß erwartet wird nämlich auch das Debütalbum der kalifornischen Psychologin und Sängerin, das unter dem passenden Titel „Goddess“ im September 2014 erscheinen soll. Stimme, Optik, Sound: Check! Produzenten (SOHN, Totally Enormous Extinct Dinosaurs, Shlohmo): Check!
Möge doch der 28.6. bitte ein besonders sonniger Sonnabend werden, denn dann findet im Rahmen der Altonale zum ersten Mal die Altonale Pop Nacht statt. Diese besondere Nacht beginnt schon um 14 Uhr mit einem eintrittsfreien Pop Picknick um Sofas und Konzerte im Park vor dem Altonaer Museum. Für einen schlappen Zehner bespielen ab 18 Uhr dreizehn Bands, darunter Dear Reader, Asbjørn, Talking To Turtles und Xul Zolar das Rathaus Altona, die Christianskirche, das Altonaer Museum und die Gewerbeschule Energietechnik. Ab 23 Uhr kümmert sich ein DJ-Team des Hamburger Magazins STADTLICHH um tanzbare Beats. Sollte das jemanden zu viel Spektakel sein, dem sei ausnahmsweise der verschwurbelte Kammerpop von Útidúr am selben Abend in der Astrastube als Alternative gestattet.
Alle Konzerte und einige mehr in der Übersicht »
01.06. Glasser, Uebel & Gefährlich
02.06. Garden City Movement & Liicht, Astrastube
02.06. Her Bright Skies, Kleiner Donner
02.06. THE KVB, Hafenklang
03.06. Wye Oak, Prinzenbar
03.06. Sea Change, Astra Stube
03.06. Scarlett O’Hanna, Mojo Club/Jazzcafé
04.06. Metallica, Imtech Arena (ausverkauft)
04.06. The National, Stadtpark
05.06. Rae Spoon, Astrastube
05.06. Shonen Knife, Kampnagel
05.06. Purple Velvet – International Female HipHop Tour u.a. mit Sookee, Uebel & Gefährlich
06.06. Luke Sital-Singh, Prinzenbar
06.06. Elephant Stone, Astrastube
07.06. Supershirt, Molotow Exil
08.06. About Songs Festival mit The Builders and the Butchers, Rah Rah, Mister And Mississippi u.a., Knust
08.06. Daedelus, Golden Pudel Club
08.06. Kubito, Hafenklang
09.06. Pink Mountaintops, Knust
09.06. Doppelshow: Alin Coen & Celina Bostic, Nachtasyl
10.06. Nicolas Jaar, Laeiszhalle (ausverkauft)
11.06. Sea + Air, Knust
12.06. Las Kellies, Astrastube
13.06. kollektiv22, Uebel & Gefährlich
13.06. Lake People, Nochtwache
16.06. Hamburg Sounds: Flo Mega (Special Guest: Samy Deluxe), Phrasenmäher und Lúisa, Fabrik
17.06. Walking Papers, Rock Café St. Pauli
18.06. Billy Idol, Stadtpark (ausverkauft)
19.06. Fünf Sterne Deluxe, Uebel & Gefährlich (ausverkauft)
20.06.- 22.06. Hurricane Festival mit Arcade Fire, Volbeat, Interpol, Elbow, Lykke Li u.a., Scheeßel (ausverkauft)
22.06. Dino Joubert und Hellkamp, Knust Lattenplatz
24.06. Banks, Mojo Club
24.06. The Pains of Being Pure At Heart, Knust
28.06. altonale Pop Nacht mit Dear Reader, Asbjørn, Talking To Turtles, Golden Kanine u.v.m, Rund um den Platz der Republik
28.06. Útidúr, Astrastube
Mehr Infos und gelegentliche Freikartenverlosungen zu ausgewählten Themen aus dieser Übersicht gibt’s im Hamburg-Teil des Mittelsterns.
Ihr braucht noch Tickets? Bei der Theaterkasse Schumacher lohnen sich manchmal sogar individuelle Anfragen zu bereits ausverkauften Konzerten. Den privaten Tickettausch unter fairen Bedingungen ermöglicht die Facebook-Gruppe FairVerkauf Hamburg.
Ticketalarm Juli
Diese Konzerte wollt ihr im Juni nicht verpassen und deswegen solltet ihr euch vorsichtshalber rechtzeitig Tickets sichern: 17.7. The Notwist, Fabrik, 22.7. Eels, Laizhalle, 23.7. Andrew W.K., Headcrash, 24.7. Soap & Skin, Uebel & Gefährlich, 30.7. Bassnectar, Uebel & Gefährlich
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