Hamburg als Tech-City nicht konkurrenzfähig

Bild: Andreas Grieß
Debatte, Netzleben

Das hat sich die Politik in Hamburg sicher anders vorgestellt: Laut der Europäischen Kommission spielt Hamburg als IKT-Region nicht in Europas erster Liga – genau genommen wohl nicht einmal in der zweiten Liga. IKT steht für Informations- und Kommunikationstechnik. Darunter werden eine ganze Reihe von Branchen gefasst, allen voran natürlich Telekommunikations-Dienstleister und Software-Hersteller. In Teilen gibt es hier sicher auch eine Schnittmenge zu den Bereichen, die Hamburg mit seiner „Next Media“-Initiative fördern will. Und offenbar gibt es noch viel zu tun.

In einer diese Woche veröffentlichten Studie der Europäischen Kommission taucht Hamburg nicht, wie es dem eigenem Anspruch entsprechen würde, unter den dreißig besten Regionen Europas auf. Als Maßstab nutzen die Autoren der Studie einen Indikator zwischen 0 und 100 Punkte. Als bestbewertete Region 100 Punkte erzielte – jetzt müssen Hamburger ganz besonders stark sein – die Stadt München. Hamburg erreichte 28,0 Punkte.

Grund für die niedrige Bewertung ist vor allem, dass Hamburg nicht in allen Unterpunkten positiv gesehen wird. Die Studie weist drei „Sub-Indikatoren“ aus: Forschung und Entwicklung, Innovation, sowie Wirtschaft. Beim Punkt „Innovation“ gab es eine Bewertung von 25,0. Bei Wirtschaft gab es gerade einmal 4,0 Punkte und in Hinsicht auf Forschung und Entwicklung setze es eine Bewertung von 0,0. Auch hier wären jeweils 100 Punkte möglich gewesen.

Mit der Wertung von 28,0 Punkten liegt unsere Stadt nicht nur hinter den laut dem Bericht führenden IKT-Regionen Europas München, sowie London (Inner London – East) und Paris auf den Plätzen zwei und drei mit 97 beziehungsweise 95 Punkten, sondern auch hinter einer ganzen Reihe deutscher Regionen. Karlsruhe, Darmstadt, Bonn, Berlin, Aachen, Frankfurt – sie alle liegen deutlich vor Hamburg. Mit der Punktzahl von 28,0 Punkten liegt Hamburg vielmehr auf dem Niveau von Paderborn (29,0), Nürnberg (29,0) und Neu-Ulm (28,0). Auweia!

Über

Andreas kam 2010 zwei Monate für ein Praktikum nach Hamburg. Im Sommer 2012 kehrte er nach abgeschlossenem Studium zurück, um hier als Journalist zu arbeiten. Twitter: @youdazandreasgriess.de Redaktionsleiter von Elbmelancholie

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