Lieblingsplätze – der Stadtpark

Bild: Inga Zimmermann
Stadtgefühl

Hamburg wird oft als die schönste Stadt der Welt bezeichnet. Doch warum eigentlich? Was macht Hamburg so schön, so lebenswert, so einzigartig? Der Versuch, diese Fragen endgültig zu beantworten, würde zwangsläufig wichtige Aspekte außen vor lassen. Hamburg ist einfach zu facettenreich und jeder hat sicherlich andere Lieblingsplätze, die Hamburg zur schönsten Stadt werden lassen.

Einer dieser Lieblingsplätze ist mit Sicherheit der Stadtpark, der im Norden Hamburgs vielfältige Möglichkeiten bietet. Hier trifft man ganz unterschiedliche Menschen, die einer schier unbegrenzten Anzahl an Aktivitäten nachgehen. Doch so unterschiedlich die Gruppen auf den ersten Blick auch sein mögen, auf den zweiten ergeben sich doch immer wieder erstaunliche Parallelen.

Wie an dieser Stelle schon berichtet, gibt es im Stadtpark viele Konzerte auf der Freilichtbühne, was für die Anwohner gelegentlich auch negative Auswirkungen haben kann. Doch der Großteil der Konzerte ist geprägt von guter Stimmung. Viele Fans sparen sich allerdings den Eintritt und hören die Musik lieber aus sicherer Entfernung, meist in Gruppen mit dem obligatorischen Grill.

Apropos Grill: An schönen Tagen bietet sich die Stadtparkwiese an, seine Grillkünste unter Beweis zu stellen. Dabei ist es egal, ob nun der Einweggrill, der kleine Kugelgrill oder doch die etwas größere Variante für die ganze Familie gewählt wird. Nur der Wochentag muss sorgfältig gewählt werden. Will man lieber in ruhiger Runde einen gemütlichen, und damit ungestörten, Grillabend (oder Nachmittag) verbringen, so empfiehlt es sich auf jeden Fall, unter der Woche zu kommen. Am Wochenende haben nicht nur deutlich mehr Menschen die gleiche Idee, sondern es wird auch deutlich mehr getrunken. Das führt dazu, dass die eigentlich harmlosen Fußballer und Frisbeespieler neue, bisher unentdeckte Fähigkeiten entwickeln und meinen, jetzt auch über andere Gruppen hinweg spielen zu können. Egal, für welchen Tag man sich entscheidet, ein Problem bleibt: Der praktische Einweggrill ruiniert das Gras, der Rasen ist so erstmal weg.

Doch nicht nur der gemeine Einweg lässt das schöne Grün verschwinden, auch die im Mai in großer Zahl nach Hamburg geströmten Teilnehmer des Kirchentages haben bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. So ist an der Stelle der Bühne für die Abschlusskundgebung die Wiese immer noch nicht nachgewachsen. Die Spuren haben übrigens fast die Form eines Kreuzes: reiner Zufall?

Auf der Stadtparkwiese gibt es jedoch auch viele Besucher, die nicht wegen eines Konzerts und auch nicht zum Grillen oder Fußball bzw. Frisbee spielen in den Park gekommen sind. Meist muss man ein bisschen nach Ihnen suchen, mit ein bisschen Geduld fallen sie dann aber doch auf. Dies sind z.B. Studenten, die den Schreibtisch Schreibtisch sein lassen und lieber unter blauem Himmel für die nächste Prüfung lernen. Nicht ganz so schwer zu entdecken sind die „Unterwäschemodels“, die sich –  nicht selten an prominenter Stelle – leicht bekleidet in der Sonne räkeln, immer mit dem prüfenden Blick, ob sie auch wahrgenommen werden.

Der Stadtpark hat natürlich noch deutlich mehr zu bieten, als die Stadtparkwiese und den –see. Es gibt sieben Sportplätze, ein Freibad, jede Menge Cafés. Doch obwohl es alleine im Park mehr Sportplätze als in so mancher Stadt gibt, nutzen die meisten Läufer lieber die unzähligen Wege als Trainingsstrecke. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass es an so mancher Stelle zu einem persönlichen Wettkampf kommt. Da ähneln sich die Läufer und die vielen Eltern, die ihre Kinder im Kinderwagen umher schieben. Geht es bei den Läufern meist um den sportlichen Wettbewerb, so wirken viele Eltern darauf bedacht, den hippsten Kinderwagen für das schönste Kind zu haben.

Aus dieser Reihe:

Über

Ingo kam erstmals 2010 zum Studium in unsere Stadt und antwortet mittlerweile auf die Frage, woher er komme, mit “Hamburg”. Durch seinen Job ist er momentan allerdings selten in Hamburg, wodurch er aber einen Blick “von außen” auf die Ereignisse bekommt. Seine Interessen an Politik und Sport finden sich auch in seinen Artikeln auf Elbmelancholie wieder.

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