Kaum Platz für Fahrradfahrer auf Hamburgs Radwegen

Bild: Ingo Henning
Debatte

Was ist eigentlich der Sinn von Radwegen? Spontan würde ich sagen, dass ein Radweg den Fahrradfahrern genügend Platz geben muss, um sicher als Verkehrsteilnehmer – gleichberechtig gegenüber Fußgängern oder Autos – sein Ziel zu erreichen.

Das ist in Hamburg leider nicht der Fall (wie hier auch schon an anderer Stelle berichtet wurde). Viele sogenannte „Radwege“ sind kaum als solche zu erkennen, weil sie schmaler als eine Slackline, holpriger als ein Feldweg oder zugestellter als jeder Supermarktparkplatz am Samstagnachmittag sind. Macht man sich trotzdem die Mühe und versucht, möglichst unverletzt und mit heilem Rad sein Ziel zu erreichen, so stellt sich häufig ganz unverhofft die Frage: Wo darf ich jetzt fahren?

An zahlreichen Kreuzungen und Garagenausfahrten endet der Radweg abrupt, nur um an der nächsten Straßenecke wie aus dem nichts wieder aufzutauchen. Nicht nur ich als Radfahrer weiß dann nicht wohin, sondern wahlweise auch die Fußgänger und Autofahrer reagieren immer wieder ‚verwundert‘, dass sie sich den Weg mit mir teilen müssen.

Interessant sind allerdings nicht nur die altehrwürdigen Radwege, sondern auch viele neugebaute Abschnitte, auf denen der Radfahrer eigentlich gute Fahrbedingungen hat (und von diesen gibt es meiner Meinung nach zum Glück immer mehr). Fährt man als Radfahrer vom Berliner Tor in Richtung Speicherstadt, so nimmt man die (an dieser Stelle) guten Radwege in Richtung Hauptbahnhof. Nach einigen unübersichtlichen Ecken, vorbei am Saturn und den Deichtorhallen, fährt man mit viel Schwung auf die Oberbaumbrücke zu, nur um plötzlich wieder vor einer kniffligen Situation (siehe Foto) mit der Frage zu stehen:

Wohin jetzt?

Über

Ingo kam erstmals 2010 zum Studium in unsere Stadt und antwortet mittlerweile auf die Frage, woher er komme, mit “Hamburg”. Durch seinen Job ist er momentan allerdings selten in Hamburg, wodurch er aber einen Blick “von außen” auf die Ereignisse bekommt. Seine Interessen an Politik und Sport finden sich auch in seinen Artikeln auf Elbmelancholie wieder.

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