Willkomm(höft) in Hamburg – der Hafengeburtstag mal anders

Bild: Inga Zimmermann
Kunst und Kultur

Am letzten Donnerstag startete der Hamburger Hafengeburtstag. Was macht man als Hamburger nun an diesem Feiertag: dem Trubel des Hafenfestes beiwohnen oder dem Ganzen aus dem Weg gehen? Wir, Ing@, haben uns für einen Kompromiss entschieden.

Wir fuhren mit dem Fahrrad nach Wedel zum Willkommhöft. Da wir beide erst seit kurzen wieder verkehrstüchtige Fahrräder haben und uns unsicher waren, wie voll die Straßen rund um den Hafen waren, starteten wir erst am Fischmarkt in Altona mit unserer Fahrradtour. Der Weg lässt sich meist gut befahren, ist aber leider nicht durchgehend asphaltiert und man teilt sich den Weg auch nicht nur mit Radlern. Die vielen, vielen Fußgänger waren da doch manchmal eher störend: Bis Blankenese waren wir damit beschäftigt, uns slalomfahrend einen Weg um die vielen Fußgänger zu suchen. Wir waren also nicht die einzigen, die diesen Tag an der Elbe verbringen wollten – trotz des doch eher typisch norddeutschen Wetters.

Immer wieder begegneten wir auch Gruppen, die feuchtfröhlich mit einem Bollerwagen voller Bier den Vatertag feierten. Dabei fielen die kreativen Konstruktionen auf, mit denen die Männer sowohl ihre Bollerwagen als auch sich selbst schmückten. Die Stimmung war bei allen Gruppen hervorragend, und der ein oder andere lockere Spruch wurde uns, vermutlich eher Inga, hinterher gerufen.

Das Willkommhöft ist eine Schiffbegrüßungsanlage nahe dem Schulauer Fährhaus direkt an der Elbe in Wedel. Hier werden die großen Kreuzfahrtschiffe und Frachter mit ihrer jeweiligen Nationalhymne beim Ein- und Auslaufen in und aus dem Hamburger Hafen begrüßt. Außerdem erfährt man dort von der Länge über den Tiefgang bis zur Besatzungsgröße alles über die vorbeifahrenden Schiffe. Dort angekommen entschieden wir uns, ein Bier auf der Terrasse des anliegenden Restaurants zu trinken und von dort die sich an diesem Tag sehr oft wiederholende Begrüßungszeremonie zu beobachten.

Nach nur wenigen Schlucken jedoch überraschte uns ein heftiger Regenschauer, sodass alle Gäste die Terrasse schleunigst verließen. Ein paar Angestellte haben so wie wir den Einsatz verpasst und mussten ab sofort mit ihren weißen und durchnässten Hemden die wiederkommenden Gäste bedienen. Auch wir beide haben uns den Platz nicht nehmen lassen, statt eines weißen Hemdes allerdings lieber eine Regenjacke angezogen und das Bier schützend untern Regenschirm gestellt. Diese Aktion war wohl so ungewöhnlich, dass wir später von vielen Gästen und der Bedienung darauf angesprochen und für unseren Mut gelobt wurden.

Nachdem alle Schiffe die Schiffsbegrüßungsanlage passierten, sind auch wir mit unseren Rädern aufgebrochen, um auf dem Rückweg an den Landungsbrücken vorbei Richtung Barmbek zu fahren. Auffällig war die mittlerweile doch eher ruhigere Stimmung unter den Männergruppen und auch einige Fußgänger haben aufgrund fehlender Kenntnisse der StVO doch eher gereizt den gemeinsam genutzten Weg blockiert.

Alles in allem hat es sich an diesem Tag mehr als gelohnt, maritimes Flair sowie Elbluft zu schnuppern. Nach rund 50 zurückgelegten Kilometern aber mussten wir erst einmal beim Griechen einkehren, um uns zu stärken. Falls das Wetter sich morgen jedoch recht stabil hält und ihr noch keine Pläne habt – schaut euch doch die Auslaufparade des Hafengeburtstags am Willkommhöft an!

Heute haben wir uns entschieden, uns in den Trubel zu stürzen und gleich das Feuerwerk zu bestaunen!

Über

“Wenn Deutschland, dann Hamburg.” Am liebsten zumindest. Auch wenn es gerade nicht Deutschland ist, Hamburg ist das Zuhause im Herzen. Hier bei Elbmelancholie kann Inga über ihre Erlebnisse in der Hansestadt Hamburg und Gedanken zu den hiesigen Geschehnissen berichten. Stellvertretende Redaktionsleiterin von Elbmelancholie

Schreibe einen Kommentar


Captcha: Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.