Märkte, Märkte – Hamburger Fischmarkt

Bild: Inga Zimmermann
Stadtgefühl

Er ist eine der bekanntesten Attraktionen Hamburgs: der Fischmarkt in Altona. Direkt am Hafen gelegen beginnt an jedem Sonntagmorgen je nach Jahreszeit um 5 oder erst 7 Uhr der Verkauf von Fisch in allen möglichen Zubereitungsarten, Obst, Gemüse, Süßigkeiten, Kleidung, Accessoires und Souvenirs sowie eine Afterparty in der großen Halle. Der Aal-Verkäufer brüllt raus, was seine Stimme hergibt und preist seine Waren an. Nur ein paar Schritte weiter, schreit die Konkurrenz dagegen an und wieder ein paar Schritte weiter, gibt es einen Gemüsekorb mit dem besten der Saison für nur 10 Euro.

Für jeden Tourist ein Muss, geht man aber auch als (zugezogene) Hamburgerin häufig dorthin. Insbesondere die Obstkörbe haben es mit angetan, um mich für eine Woche mit genügend Material für leckere Smoothies eindecken zu können. Zwar hält sich das Obst auch nicht viel länger, aber für die Säfte reicht es allemal. Einige wenige Male bin ich extra morgens hierfür aufgestanden und habe mich auf den Weg zum Hafen gemacht. Die meisten Male, an denen ich mir dieses frühe Aufstehen am Sonntag vornehme, bin ich jedoch gescheitert, weil ich meinen Wecker ausstellte und mich noch einmal auf die andere Seite drehte.

Meistens, wenn ich den Fischmarkt besuche, komme ich jedoch von einer Party und mache nur diesen kurzen Zwischenstopp, bevor ich daheim ins Bett falle. Dieser Besuch ist oft die Krönung einer gelungenen Partynacht, die dann bei einem Kaffee und einem Fischbrötchen ausklingt. Gefährlich ist es, wenn der Abend davor mit dem Ziel beginnt: Heute gehen wir auf den Fischmarkt. So muss der Abend Spaß machen, man muss wach und fit genug sein und die Musik muss immer gefallen –  sonst würde das Tanzen ja keinen Spaß machen. Ich habe mich nun schon einige wenige Male gequält, nur um es auf den Fischmarkt zu schaffen und bin manchmal dann doch eher heimgefahren. Sehr oft aber kam die Entscheidung spontan mitten in der Nacht: „Komm, die eine Stunde machen wir noch, dann geht´s zum Fischmarkt!“

Leider wird es auf dem Fischmarkt immer sehr, sehr kalt – egal ob Sommer oder Winter. Die frühen Morgenstunden und der Schlafmangel lassen mich immer zittern und mein warmes Bett ersehen. Ein heißer Kaffee, wunderschöne Sonnenaufgänge, die Stimmung aus verkaterten Partygänger, Frühaufstehern sowie Marktschreiern und das schöne Morgenlicht belohnen einen dann aber doch immer wieder für die Strapazen.

Ich freue mich schon auf den Sommer, wenn die Nächte etwas wärmer werden und die Sonne früh aufgeht, so dass man statt dem Bett zuerst den Fischmarkt wählt. Doch ich behalte stets in Erinnerung: Man plant es nicht.

Über

“Wenn Deutschland, dann Hamburg.” Am liebsten zumindest. Auch wenn es gerade nicht Deutschland ist, Hamburg ist das Zuhause im Herzen. Hier bei Elbmelancholie kann Inga über ihre Erlebnisse in der Hansestadt Hamburg und Gedanken zu den hiesigen Geschehnissen berichten. Stellvertretende Redaktionsleiterin von Elbmelancholie

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